Pflanze des Monats – Rhododendron
Botanischer Name: Rhododendron L.
Deutsche Namen: Rhododendron, Alpenrose, Azalee
Pflanzenfamilie: Ericaceae (Heidekrautgewächse)
Heimat/Geschichte:
Die Gattung Rhododendron L., innerhalb der Familie der Ericaceae (Heidekrautgewächse), ist die Gehölzgattung mit den meisten beschriebenen Arten weltweit. Es sind über 1000 Arten. Daraus entstanden durch Züchtung über
3000 Sorten.
Ursprünglich kommen die Rhododendronarten aus China, Japan, Indonesien. Sie kommen aber auch in geringer Anzahl von der Küste Nordamerikas, aus Kleinasien, Europa und zwei Arten aus Australien. In Südamerika und Afrika sind sie nicht beheimatet. Als Standorte bevorzugen sie luftfeuchte Gebirgswälder und -hänge. Sie stehen von der Meereshöhe bis in alpine Höhenzonen von 5000 Metern.
Der Name Rhododendron ist sowohl die deutsche wie auch die wissenschaftliche Bezeichnung. Er leitet sich von den griechischen Wörtern –rhodos- = Rose und –dendron- = Baum ab und wird schon in der Antike erwähnt.
In Europa werden die Rhododendren seit mehr als 200 Jahren kultiviert. Mit der Erhaltung und Dokumentation des Kulturgutes Rhododendron befassen sich u. a. die „Rhododendrongesellschaft“ und die „Deutsche Genbank Rhododendron“. Letztere wurde am 14. Mai 2010 in Westerstede gegründet. Die „Rhododendrongesellschaft“ hat 1956 auch einen Schlüssel zur Bestimmung der gärtnerisch wichtigen Rhododendronarten herausgegeben.
Kultivierungsgebiete des Rhododendrons in Deutschland sind vor allem Schleswig-Holstein und das Ems- und Ammerland.
Botanik:
Die Gattung Rhododendron L., eine der ältesten der Pflanzenwelt, gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Es sind immergrüne oder laubabwerfende Sträucher oder Bäume, die am Boden kriechen oder 25 Meter hoch und sehr alt werden können.
Die wechselständigen, an den Zweigenden gehäuften, lorbeerähnlichen Blätter sind meistens lanzettlich, mittel- bis dunkelgrün, glänzend, ungeteilt, ganzrandig und 4 cm bis
60 cm lang. Bei einigen Arten sind sie unterseits filzig behaart oder beschuppt.
Der Laubaustrieb dieser Blütengehölze und die Herbstfärbung können sehr dekorativ sein. Die spektakulären, zwittrigen Blüten sind manchmal stark duftend und stehen einzeln oder in achsel- oder endständigen, doldenartigen Trauben. Die Blütenformen sind u. a. röhren-, trichter-, glocken-, teller- oder radförmig. Sie erscheinen in vielen Farben und besitzen meistens 5 miteinander verwachsene Kronblätter und eine punktförmige oder flächige Zeichnung. Sie haben 5 – 20 Staubblätter und einen meistens 5-fäderigen Fruchtknoten.
Viel besucht werden die Rhododendren von Hummeln. Der Nektar einiger Arten kann bei Verzehr beim Menschen zu schwerer Übelkeit führen, z. B. durch Honig. Aber auch die ganze Pflanze wird als giftig eingestuft.
Die Früchte sind langgestreckte, 5-teilige, verholzende Kapseln. Sie enthalten zahlreiche, sehr feine Samen.
Für gärtnerische Zwecke – es gibt auch noch andere Sortierungssysteme – werden die Rhododendren in diese vier Gruppen unterteilt: Immergrüne Rhododendren,
Vireya-Rhododendren, Azaleen und Azaleodendren.
Die Azaleen sind Rhododendren, obwohl sie bei uns immer noch gesondert betrachtet werden.
Rhododendren sind Moorbeetpflanzen und bevorzugen sauren Boden. Inzwischen gibt es aber auch kalkverträgliche Rhododendren.
Rhododendren sind für etliche Schädlinge und Krankheiten anfällig, besonders wenn sie nicht die richtigen Standortbedingungen und die richtige Pflege haben.
In den letzten Jahren verursacht vor allem die aus Amerika eingeschleppte Rhododendronzikade erhebliche Schäden. Knospen, die deshalb mit einem Pilz behaftet sind, müssen im Hausmüll entsorgt werden.
Standort/Verwendung:
Rhododendren lieben in der Regel luftfeuchte, halbschattige, windgeschützte Standorte und milde Winter. Da sie Flachwurzler sind, eignen sie sich als Schattenspender und Nachbarn von Bäumen mit tiefgehenden Wurzeln. Konkurrenzpflanzen in ihrem Wurzelbereich vertragen die Rhododendren nicht.
Die Beschaffenheit des Bodens sollte locker, humushaltig sein und einen Säurewert von pH 4,2 – 5,5 haben. Auch entsprechende Düngergaben sind nötig, damit die Pflanzen nicht ihre Blätter verlieren und schütter werden.
Ein Form- und Rückschnitt kann durchgeführt werden. Man sollte aber bedenken, dass der Rhododendron eher langsam wächst. Es kann fünf Jahre dauern, bis die Krone wieder ansehnlich ist. Vertrocknete Blütenstände sollten herausgebrochen werden, da die Samenentwicklung der Pflanze Kraft entzieht. Vermehrt wird u. a. durch Samen und Stecklinge.
Zu empfehlen ist, Rhododendren in Gruppen oder als Hecke zu pflanzen und nach unterschiedlichen Blütezeiten zusammenzustellen. Zu keiner Zeit aber ist die Blütenfülle so groß wie im Mai. Wegen ihres hohen Schmuckwertes und ihrer Form- und Farbenvielfalt gehören Rhododendren neben Rosen zu den edelsten unserer Gartengehölze.
Das Klima in Wuppertal bot bisher ideale Bedingungen für eine Rhododendronanpflanzung. Es gibt deshalb hier auch viele Parks und Gärten und natürlich auch den Botanischen Garten Wuppertal mit Rhododendronbestand.
Quellenangaben:
Text: Barbara Lawatsch 3/14, 3/21
Fotos: Prof. Dr. Manfred Brusten
Weiterführende Literatur:
Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band II, Paul Parey, Berlin, Hamburg, 1960
Botanisches Institut Bonn: Dumont´s Große Pflanzenzyklopädie, Band II, Du Mont, Köln, 1998
Bärtels, Andreas: Enzyklopädie der Gartengehölze, Eugen Ulmer, Stuttgart, 2001