Juni

Pflanze des Monats Juni – Paradiesvogelblume

Botanischer Name: Strelitzia reginae Banks

Deutsche Namen: Paradiesvogelblume, Strelitzie, Bunter Reiherkopf

Pflanzenfamilie: Strelitziaceae (Strelitziengewächse)

Heimat / Geschichte:
Die Strelitzie ist in den subtropischen Regionen Südafrikas mit 4 Arten beheimatet. Dort wächst sie wild. Sie kam 1773 nach England. Ihren Namen erhielt sie 1789 durch Sir Joseph Banks. Er war Leiter der Königlichen Gärten in Kew bei London und benannte sie nach Prinzessin Charlotte Sophia von Mecklenburg-Strelitz (1744 ‒ 1818), der Gemahlin König Georg III. von England.

Strelitzia reginae ist heute als wertvolle und prächtige Schnittblume in warmen Zonen weltweit verbreitet.
In kühleren Gegenden ist sie eine attraktive Gewächshauspflanze. Sie ist die einzige
Strelitzia, die sich als Schnittblume eignet und ist sehr begehrt, weil sie sich auch in der Vase wochenlang hält.
Gerne wird sie von Touristen als Souvenir z.B. von den Kanarischen Inseln mitgebracht.

Botanik:
Die Paradiesvogelblume gehört zur Gattung der Strelitzia und diese zur Familie der Strelitziaceae, der Strelitziengewächse, die eine nahe Verwandtschaft zu den Bananengewächsen haben. Die Paradiesvogelblume ist eine stattliche 1-2 m hohe und über 1 m breite Pflanze. Sie bildet große Horste.

Die Blätter sind lederartig derb, länglich-eiförmig. Die Pflanze ist stammlos, Blütenstängel und Blätter sind fast gleich lang. Sie entwickeln sich aus unterirdischen Trieben. Aus den langen Scheiden der an Bananenstauden erinnernden Blätter entspringen mehrere Blütenstände.

Die Paradiesvogelblume blüht schon drei Jahre nach der Aussaat, im Gegensatz zu anderen Strelitzien. Ihre Blütezeit ist von Februar bis August. Die prächtigen leuchtend-orangefarbenen und blauen Blüten sind von einer kahnförmigen lang zugespitzten Spatha, einem länglichen graugrünen Hochblatt mit roten Rändern, umgeben. Die 3 Blätter des äußeren Blütenhüllkreises sind schmal-lanzettlich, ebenfalls lang zugespitzt.

Die beiden paarigen, halbseitig ausgebildeten Blätter des inneren Kreises liegen eng zusammen und bilden so ein scheinbar einziges pfeilförmiges Organ. In einer Falte dieses Organs sind die 5 Staubblätter und der Griffel eingeschlossen.

In subtropischen Zonen öffnet sich der Blütenschaft durch die Kraft der Sonne von selbst. In unseren Breitengraden muss durch Anritzen nachgeholfen werden.

Sobald die erste Blüte allmählich vergeht, bricht die nächste auf. Die Frucht ist eine dreifächerige, vielsamige Kapsel.

Standort / Pflege:
Die Paradiesvogelblume (Strelitzia reginae Banks) gedeiht am besten an einem sonnigen, windgeschützten Standort. Sie schätzt ein sandig-lehmhaltiges und nahrhaftes Erdsubstrat.

Je vorsichtiger man die Pflanze gießt und je nährstoff-reicher der Boden ist, desto mehr Blütenstiele bildet sie. Eine Pflanze kann bis zu 12 Blütenstiele tragen. Staunässe ist tödlich für die Strelitzie, denn die fleischigen Wurzelrhizome reagieren auf zu viel Feuchtigkeit äußerst empfindlich.

In den kühleren Monaten muss sie bei +8°C bis +12°C eher trocken stehen.

Zur Vermehrung kann man, außer durch Samen oder Ableger im Frühjahr, die Pflanzen teilen, was aber nicht einfach ist, weil sie sehr dichte Horste und Wurzeln bilden.

Als Kübelpflanze eignet sich die Strelitzie für das Gewächshaus, den Wintergarten, den Balkon oder die Terrasse. Die eigentlich pflegeleichte und schädlingsfreie Exotin kann sehr alt werden, wenn man sie lieber ein bisschen zu wenig als zu viel pflegt.

Die orange-blauen Blüten der Strelitzia reginae, die an farbenprächtige Vogelköpfe erinnern und viele Wochen blühen, machen diese Pflanzen zu kostbaren Begleitern.

Text: Barbara Lawatsch 02/05, 04/11, 05/19

Foto: Prof. Dr. Manfred Brusten

Quellenangabe:
Fritz Encke: Parey´s Blumengärtnerei Band 1, Hamburg/Berlin: Verlag Paul Parey 1958

Weiterführende Links:
Zimmerpflanzen-Portal
Mein schöner Garten