Juli

Pflanze des Monats – Inkagurke

Botanischer Name: Cyclanthera pedata (L.) Schrad.

Deutsche Namen: Hörnchenkürbis, Olivengurke, Korila

Pflanzenfamilie: Cucurbitaceae (Kürbisgewächse)

Beschreibung/Botanik:
Die Inkagurke ist ein einjähriges Gewächs, welches als Gemüse seit Jahrhunderten von der peruanischen Urbevölkerung verwendet wird. Andere Namen sind: Achoc(c)ha, Achojcha, Archucha, Kaywa (auf Quechua) sowie caihua, caigua, caiba, caygua (auf Spanisch).

Die kräftige Pflanzenart aus der Familie der Kürbisgewächse kann bis zu 10 m ranken. Ihre kahlen, rippigen Stängel riechen, wenn man sie quetscht, stark gurkenartig. Die papillösen, kahlen und wechselständigen Blätter sind groß und 5- bis 7fach zerschnitten mit teils geteilten und zugespitzten stachelspitzigen Lappen. Die an der Basis ganzrandigen, 7 – 16 cm großen Lappen sind vorne teilweise entfernt, buchtig und grob bis fein spitzig gezähnt. Die Blattgröße reicht von 6 bis 24 cm. Es sind zwei- und mehrteilige Ranken vorhanden. Die Inkagurke ist selbstfruchtbar und bildet männliche und weibliche Blüten. Die männlichen Blüten der einhäusigen (monözischen) Art stehen in
15 bis 30 cm langen Rispen, die weiblichen erscheinen einzeln. Die kleinen fünfzähligen kurz gestielten Blüten mit doppelter Blütenhülle sind grün-gelb bis weiß, die Kelchzipfel schmal und pfriemlich. Die mehr oder weniger bespitzte, eiförmige und längs streifig geaderte bis leicht rippige glatte und manchmal leicht bucklige Frucht (Panzerbeere) ist oft teils hohl. Sie ist grünlich, 5 – 16 cm lang und trägt manchmal einige weiche Stacheln. Das weiße Fruchtfleisch ist relativ dünn und schwammig. Die 8 – 14 mm langen Samen sind zunächst weich und weiß und werden, je größer die Gurke wird, schwarz und hart. Die reifen Samen sind abgeflacht, leicht textiert, birnenförmig und haben einen kleinen Hals, so dass sie ein wenig den Schildkröten ähneln. Die Chromosomenzahl ist 2n = 32.

Früchte der Inka-Gurke

Geschichte/Heimat:
Die Inkagurke kommt in Mittelamerika, Peru, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Bolivien und Argentinien vor, wo sie verbreitet angebaut wird und auch verwildert wächst. Auch in Indien und China wird sie kultiviert. Heimisch ist sie jedoch vor allem in den Anden.  

Verwendung:
Blätter und junge Sprossen werden roh, gedünstet oder gekocht verzehrt. Die jungen Früchte können roh (wie Gurken) gegessen werden. Direkt gepflückt als kleine Nascherei oder in einen Salat geschnippelt. Sie schmecken gurkenartig und können auch in Essig eingelegt werden. Ältere Früchte eignen sich gut, wie z.B. bei Paprika und ähnlichen Früchten, sie mit einer vorzugsweise vegetarischen Füllung gebraten oder im Backofen zu garen. Die Blätter lassen sich wie Spinat zubereiten und können auch als Ergänzungszutat für ein Pesto dienen. 

In den Sommermonaten eignet sich die Inkagurke mit ihren üppigen Ranken gut als Schattenspender oder Sichtschutz.

Eine Biene bestäubt die Blüten der Inka-Gurke

Anbau und Pflege:
Empfehlenswert ist die Voranzucht im März bzw. April im Haus einzeln und in Töpfen, weil die Früchte sich erst relativ spät bilden und dann die verlängerte Vegetationsperiode für eine üppigere Ernte sorgt.

Da die Pflanzen sich recht schnell entwickeln, sollte allerdings auch nicht zu früh gesät werden. Zwei bis drei Wochen vor dem Auspflanzen (nach den letzten Frösten) sind optimal. Die Inkagurke braucht viel Sonne. Im Gewächshaus bzw. unter Glas ist auch eine ganzjährige Kultur möglich. Die Pflanzen sind kältetoleranter als Gurken und wachsen sogar bei Temperaturen knapp über 0 Grad. Staunässe mögen sie nicht. Mit einer Rankhilfe entfaltet sich die Inkagurke besonders gut. 

Gesundheitliche Aspekte:
Die peruanischen Schamanen nutzten die Inkagurke als Heilmittel.

In Peru werden die Früchte oft einfach in den Mixer gegeben und der entstehende Saft getrunken. Die 10 cm langen Früchte wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Sie haben speziell die Fähigkeit, den Anteil an HDL zu erhöhen und gleichzeitig den Anteil an LDL zu vermindern. Heute werden die Caigua medizinisch hauptsächlich zum Abnehmen und zur Senkung des Cholesterinspiegels in Form von Tabletten, die aus getrockneten Früchten hergestellt werden, eingenommen.

Des Weiteren sind die Früchte blutdrucksenkend und helfen bei Gewichtsreduktion. Die Inkagurke hat eine immunstärkende, krebshemmende Wirkung. Sie enthält antioxydative Flavonoide.

Ein Tee aus zerstoßenem Samen wirkt besonders blutdrucksenkend.

Quellenangaben:
Text: Anna Telöken, 07/2020
Fotos: Anna & Frank Telöken

Weiterführende Links:

  • Wikipedia
  • Daniel Rühlemann, Kräuter und Duftpflanzen, Katalog 2016, Horstedt.