Juli

Pflanze des Monats Juli 2009 – Elfenblume

Botanischer Name: Epimedium L.

Deutsche Namen: Elfenblume, Sockenblume, Bischofshut, Nickvierblatt

Pflanzenfamilie: Berberidaceae (Berberitzengewächse)

Heimat / Geschichte: 
Die Elfenblume (Epimedium L.), eine Schattenpflanze, ist vom Mittelmeerraum bis Ostasien in gemäßigten Zonen verbreitet. Vor den Eiszeiten war sie auch in Europa beheimatet. Hier konnten sich aber nur wenige Bestände erhalten. Seitdem China seine Grenzen vor etwa 25 Jahren geöffnet hat, haben Botaniker in der Provinz Sichuan, bekannt durch seine große Artenvielfalt, 15 bis dahin unbekannte Arten von Elfenblumen entdeckt. Es kommen immer noch weitere Entdeckungen dieser interessanten Gattung hinzu.
Ihren deutschen Namen „Elfenblume“ bekam die Pflanze wohl wegen ihres Standortes und ihrer recht eigenartig geformten und blass gefärbten Blüten.

Botanik: 
Die Elfenblume (Epimedium L.) gehört zur Familie der Berberidaceae (Berberitzen-gewächse). Bis jetzt wurden etwa 40 Arten beschrieben.
Sie ist eine immergrüne oder laubabwerfende, frostharte, rhizombildene Staude.
Die Rhizome bilden ein dichtes Geflecht in der obersten Bodenschicht. So kann sich die Pflanze, da sie im Wald wächst, gegen Gehölze behaupten. Die herzförmigen, am Rand gesägten Blätter sind meistens grundständig oder am Blütenstängel angeordnet. Sie sind dreizählig oder mehrfach zusammengesetzt. Beim Austrieb können sie bronzen getönt und im Herbst mit einer schönen purpurnen oder braunroten Färbung versehen sein.
Die zierlichen, meistens gespornten Blüten stehen in einer Rispe oder Traube über den Blättern und blühen von April bis Mai.
Die gelb, weiß bis rosa gefärbten 8 Blütenblätter teilen sich in 4 äußere kelchblattartige und 4 innere, meistens gespornte, kronblattartige auf.
Jede Blüte hat 4 Staubblätter.
Die Blüten entwickeln zweiklappige Kapseln mit wenigen Samen.
Obwohl die Elfenblume voll frosthart ist, können Spätfröste schon ausgetriebenes Laub und Blüten schädigen.
Auch Dickmaulrüssler und der Mosaikvirus setzen ihr zu.

Standort / Verwendung/ Pflege: 
Die Elfenblume (Epimedium L.) ist eine wertvolle, langlebige Schattenpflanze und ein Gehölzbegleiter. Sie liebt humosen, feuchten Boden, kann aber auch Trockenheit sehr gut vertragen. Sonst ist sie anspruchslos und gedeiht auch viele Jahre ohne Pflege am selben Standort.
Da sie sich sehr leicht kreuzt und kreuzen lässt, sind schon zahlreiche Hybriden entstanden. Das macht den Erhalt von Arten schwierig.
Die Vorkommen der Elfenblume teilt man in drei Bereiche auf:

1. Westliche Gruppe (Europa, Kleinasien, Nordafrika)
2. Japanische Gruppe
3. Chinesische Gruppe

Die japanischen Arten bevorzugen z.B. einen sauren Boden, die europäischen und chinesischen sind kalktolerant.
Die europäischen Arten sind am längsten bekannt und in Kultur.
Während des Sommers bilden die Elfenblumen eine dichte Bodendecke und halten Wildkräuter fern.
Die Vermehrung erfolgt in der Regel durch Teilung des Rhizoms im Herbst.
Einige Elfenblumenarten werden in China als Aphrodisiakum verwendet und sind deshalb vom Aussterben bedroht.
Die geheimnisvollen Blüten sehen über dem Laub wie ein Schwarm kleiner Falter aus.

Die Elfenblume ist im Botanischen Garten Wuppertal und in seinem Umfeld als Wegeinfassung in verschiedenen Arten und Sorten zu finden.

Text: Barbara Lawatsch 06/ 09

Fotos: Prof. Dr. Manfred Brusten

Quellenangaben:
Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band I, Paul Parey in Berlin u. Hamburg, 1958

Botanisches Institut Bonn: Dumont´s Große Pflanzenenzyklopädie, Band I, Du Mont Köln, 1998

Jelitto, Schacht, Simon: Handbuch und Lexikon der Gartenstauden Band I, Eugen Ulmer, Stuttgart,2002

Ulmers Pflanzenmagazin: Gartenpraxis 9/2007; Gartenpraxis 10/ 2007, Eugen Ulmer, Stuttgart

http://de.wikipedia.org/wiki/Elfenblumen