Pflanze des Monats Mai 2004 – Der Schneeglöckchenbaum
Botanischer Name: Halesia carolina L. (syn. H. tetraptera Ellis)
Deutsche Namen: Schneeglöckchenbaum,
Silberglocke
Pflanzenfamilie: Styracaceae (Storaxgewächse)
Der deutsche Name des Schneeglöckchenbaumes lässt sich leicht erklären, wenn man die Blüten dieses wunderschönen Gehölzes betrachtet.
Heimat / Geschichte:
Der Schneeglöckchenbaum ist in kühl – gemäßigten Klimazonen in Nordamerika beheimatet. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Virginia bis Ontario und Illinois, südlich bis Florida und Osttexas. Er wächst dort in feuchten, nährstoffreichen Wäldern. Er wächst in Tieflagen und ist in der submontanen Stufe nur selten zu finden. Auch in Ostchina kommt er vor. Im Tertiär war Halesia auch in Mitteleuropa verbreitet.
Botanik:
Die Gattung Halesia gehört zur Familie der Styracaceae oder Storaxgewächse. Ihren Namen verdankt diese Gattung dem englischen Botaniker Stephen Hales (1677 bis 1761) und umfasst nur wenige Arten. Von den bekannten Arten werden im allgemeinen nur zwei im Handel angeboten: Halesia monticola und Halesia carolina.
Die Halesia – Arten sind sommergrüne große Sträucher oder Bäume mit flach ausgebreiteten Ästen. Die jungen Äste hängen leicht über. Ältere Pflanzen wachsen zu kleinen Bäumen heran.
Die Sträucher oder Bäume werden etwa 5 m – 8 m hoch und oft genauso breit.
Die dunkelgrünen Blätter sind eiförmig – elliptisch, spitz zulaufend, 5 cm – 10 cm, lang am Rand fein gesägt, oberseits zuerst filzig, jedoch bald kahl, unterseits behaart und wechselständig. Im Herbst färben sie sich leuchtend gelb.
Der Schneeglöckchenbaum blüht von April bis Mai noch vor dem Blattaustrieb, immer mit weißen Blütenglocken. Ihre glockige Form erinnert an die Blüte der Schneeglöckchen. Die vierzipfeligen Einzelblüten sind bis zu 1,5 cm lang, hängen an 1 cm – 2 cm langen Stielen zu 2 bis 5 Blüten achselständig in Büscheln wie aufgereiht an vorjährigen Trieben. 12 – 16 Staubblätter stehen um den Griffel.
Auch die vierflügeligen braunen Früchte, die 2,5 cm – 3,5 cm lang sind, sind eine besondere Zierde. Die geflügelten Steinfrüchte mit 1 – 3 Samen hängen bis zum Frühjahr an den Zweigen.
Halesia carolina ist winterhart und fast frei von Krankheiten und Schadinsekten.
Standort/Pflege:
Der Schneeglöckchenbaum hat keine forstliche Bedeutung. Aber er gehört zu den schönsten Blütengehölzen, wenn er ab April über und über mit kleinen schneeweißen Glöckchenblüten bedeckt ist. Er sollte viel öfter in Garten- und Parkanlagen Verwendung finden.
Er bevorzugt geschützte, vollsonnige bis leicht schattige Lagen. Deshalb findet man ihn auch im Wuppertaler Botanischen Garten im unteren Hangbereich unter hohen Bäumen. Er benötigt einen nähstoffreichen, lehmig – humosen, lockeren, feuchten und sauren Boden. Kalk verträgt er nicht. Er wächst da gut, wo auch Rhododendron gedeiht.
Bei Bedarf kann er im Februar oder März geschnitten werden. Die Vermehrung geschieht durch Samen im Herbst oder durch Weichholzstecklinge im Sommer.
Mit überschwänglichen Worten – traumhaft – zauberhaft – wird immer wieder die Blüte der Silberglocke beschrieben. Da der Schneeglöckchenbaum mit seiner Wuchshöhe die für Hausgärten erträglichen Grenzen nicht überschreitet, sollte er dort auch seinen Standort finden. Allerdings sollte er allein stehen, da nur so seine Schönheit zur Geltung kommt.
Text: Barbara Lawatsch 4/04
Quellenangabe:
Ulmers Pflanzenmagazin: Gartenpraxis 4 / 1978, Verlag Eugen Ulmer Stuttgart
Pareys Blumengärtnerei, Fritz Encke, Band II / 1960, Verlag Paul Parey in Berlin und Hamburg
Die Pflanzenwelt, Prof. Dr. Otto Warburg, Band III / 1926, Bibliographisches Institut Leipzig
http://www.zoo-rostock.de/wissen/pflanzen/all/Yw8UymiNZnas64W_7Gg6d.htm
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