Pflanze des Monats Juni / Juli 2014 – Elfenblume
Botanischer Name: Epimedium L.
Deutscher Name: Elfenblume
Pflanzenfamilie: Berberidaceae (Berberitzengewächse)
Heimat / Geschichte:
Die Elfenblume (Epimedium L.) eine Waldpflanze, ist vom Mittelmeerraum über Nordeuropa bis Ostasien in der gemäßigten Zone verbreitet. Seitdem China seine Grenzen vor etwa 30 Jahren geöffnet hat, haben Botaniker in der Provinz Sichuan, bekannt durch seine große Artenvielfalt, 15 bis dahin unbekannte Arten von Elfenblumen entdeckt. Es kommen immer noch weitere Entdeckungen dieser interessanten Gattung Epimedium hinzu.
Ihren deutschen Namen „Elfenblume“ bekam die Pflanze wohl wegen ihres Standortes und einer gewissen Zierlichkeit. Wie kleine Elfen tanzen die Blüten im Frühjahr über dem zarten Blätterdach.
Und trotzdem ist die Elfenblume widerstandsfähig.
Der Bund deutscher Staudengärtner hat sie wegen ihrer geheimnisvollen Schönheit und Robustheit zur Staude des Jahres 2014 ernannt.
Botanik:
Die Elfenblume (Epimedium L.) gehört zur Gattung Epimedium und diese zur Familie der Berberidaceae (Berberitzengewächse). Bis jetzt wurden etwa 40 Arten beschrieben.
Sie ist eine immergrüne oder laubabwerfende, frostharte, rhizombildende Staude. Die Rhizome bilden ein dichtes Geflecht in der obersten Bodenschicht. So kann sich die Pflanze, da sie im Wald wächst, gegen Gehölze behaupten. Die herzförmigen, am Rand gesägten und spitz zulaufenden lederigen Blätter sind meistens grundständig oder am Blütenstängel angeordnet. Beim Austrieb können sie bronzen getönt und im Herbst mit einer purpurnen oder braunroten Färbung versehen sein. Der Laubteppich wird 15 cm bis 30 cm hoch. So ist die Elfenblume auch außerhalb der Blütezeit das ganze Jahr über als Schattenpflanze ein dekorativer Bodendecker.
Die zierlichen, meistens gespornten Blüten stehen in einer Rispe oder Traube über den Blättern und blühen von April bis Mai.
Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Insgesamt sind es 8 Blütenblätter, von denen die vier äußeren kelchblattartig und die vier inneren kronblattartig und gespornt sind. Jede Blüte hat 4 Staubblätter. Die Farbpalette der Blütenblätter reicht von gelb, weiß, rot bis zu rosavioletten Farbtönen.
Aus den Blüten entwickeln sich Kapseln mit wenigen Samen.
Der große Staudengärtner Karl Förster äußerte sich über die Elfenblumen folgendermaßen: „Die Elfenblumen sind ebenso zarte und zauberhafte Erscheinungen wie es gleichzeitig sehr robuste Pflanzen sind, die es an Lebensalter mit Menschen aufnehmen“.
Standort / Pflege:
Die langsam wachsende Elfenblume ( Epimedium L.) fühlt sich im lichten Schatten, in humosem, feuchtem Boden wohl. Sie kann aber auch Trockenheit gut vertragen. Tiefster Schatten und Wurzeldruck von Bäumen sind oft Problemzonen im Garten. Da behaupten sich die attraktiven Elfenblumen als pflegeleichteste und langlebigste Pflanzen und halten auch noch Wildkräuter fern.
Da sie sich sehr leicht kreuzen und kreuzen lassen, sind schon sehr zahlreiche Hybriden entstanden. Das macht den Erhalt der Arten schwierig.
Die Vermehrung erfolgt in der Regel durch die Teilung des Rhizoms im Herbst. In der traditionellen chinesischen Volksheilkunde werden einige Elfenblumenarten als Heilmittel und Aphrodisiakum verwendet und sind deshalb dort vom Aussterben bedroht.
Verschiedene Arten und Sorten der Elfenblume sind im Botanischen Garten Wuppertal und in seinem Umfeld u. a. als Wegeinfassung zu finden.
Text: Barbara Lawatsch 06/09 05/14
Fotos: Prof. Dr. Manfred Brusten
Quellenangaben:
Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band I, Paul Parey in Berlin u. Hamburg, 1958
Botanisches Institut Bonn: Dumont´s Große Pflanzenenzyklopädie, Band I, Dumont, Köln, 1998
Jelitto, Schacht, Simon: Handbuch u. Lexikon der Gartenstauden, Band I, Eugen Ulmer, Stuttgart, 2002
Ulmers Pflanzenmagazin: Gartenpraxis 9/2007, Gartenpraxis 10/2007, Eugen Ulmer, Stuttgart
http://de.wikipedia.org/wiki/Elfenblume
http://www.staude-des-jahres.de/content/epimedium.php?subnav=epimedium%20target
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