November

Pflanze des Monats November 2010 – Kolchische Pimpernuss

Botanischer Name: Staphylea colchica Steven 

Deutsche Namen: Kolchische Pimpernuss,
Klappernuss,
Blasennuss

Pflanzenfamilie: Staphyleaceae (Pimpernussgewächse)

Heimat / Geschichte: 
Die Kolchische Pimpernuss (Staphylea colchica Steven) ist in den gemäßigten Zonen der nördlichen Erdhalbkugel beheimatet.
Schon vor der Eiszeit war sie in Mitteleuropa heimisch. Seit 1850 hat sie sich, dann aus dem Kaukasus kommend, wieder bei uns eingebürgert. Deshalb bezeichnet man sie auch als Kaukasische Pimpernuss.
Der Gattungsname „Stayphylea“ leitet sich von dem griechischen Wort für Traube ab und bezieht sich damit auf den Blütenstand.
Mit Klappernuss wird das eigentümliche Klappern der erbsengroßen Samen in der blasigen Fruchtkapsel beschrieben.

Botanik: 
Die Kolchische Pimpernuss (Staphylea colchica Steven) gehört mit etwa 11 Arten zur Gattung Staphylea und diese zur Familie der Pimpernussgewächse (Staphyleaceae).
Sie ist ein aufrechter, starkwüchsiger, verholzender, laubabwerfender, voll frostharter Strauch oder kleiner Baum, der bis zu drei Meter hoch und ebenso breit werden kann.
Die Pimpernuss wächst in sonnigen bis halbschattigen, feuchten Gehölzen und Dickichten. Die aufrechten Zweige haben eine glatte, gestreifte Rinde. Die etwa 25 cm langen, glänzenden, mittelgrünen, gegenständigen Blätter sind unpaarig gefiedert mit fünf etwa
4 cm – 9 cm langen Fiederblättern. Der Rand der Blätter ist gesägt.
Ende Mai entwickeln sich an aufrechten etwa 10 cm langen und ebenso breiten, endständigen Rispen die glockenförmigen weißen bis rötlichen etwa 2 cm langen, duftenden Blüten. Sie setzen sich aus je fünf schmalen Kelch-, Kron-, und kahlen Staubblättern zusammen. Die Blüten befruchten sich oft selbst oder werden durch Fliegen bestäubt.
Aus ihnen entwickeln sich die charakteristischen, stark aufgeblasenen, hängenden, grünlichweißen, häutigen Fruchtkapseln. Sie sind zwei- bis dreilappig, 4 cm – 8 cm lang und verkehrt eiförmig. In ihnen befinden sich zwei oder mehr etwa 8 mm lange, hellbraune, glatte, glänzende, steinharte, kugelige Samen. Diese Samen klappern im Herbst in den Dünnwandigen, trockenen Kapseln an den Zweigen der Pimpernuss.
Krankheiten und Schädlinge sind nicht bekannt.

Standort / Pflege / Verwendung:
Die Kolchische Pimpernuss (Staphylea colchica Steven) ist ein industriefester, rauchharter Strauch, der im Garten auf feuchtem Humusboden gut gedeiht, aber keine Staunässe verträgt. Er eignet sich als Unterholzbepflanzung. Nach langen, heißen Sommern blüht er am üppigsten.
Alte und zu hoch gewordene Sträucher können stark zurückgeschnitten werden.
Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge oder Samen.
Das Holz kann für Drechselerarbeiten verwendet werden. Die ölreichen Samen sind essbar, wirken aber leicht abführend.

Was hat der Klappertopf
In seinem hohlen kopf?
Nur wieder Klappertöpfe,
Ihr Plapperköpfe!
Karl-Heinrich Waggerl (aus: Heiteres Herbarium)

Text: Barbara Lawatsch 10/10

Fotos: Prof. Dr. Manfred Brusten

Quellenangabe:
Warburg, Prof. Dr. Otto: Die Pflanzenwelt, Band II, Bibliographisches Institut, Leipzig, 1923

Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band II, Paul Parey in Berlin und Hamburg, 1960

Krüssmann, Gerd: Handbuch der Laubgehölze, Paul Parey in Berlin und Hamburg, 1978

Botanisches Institut Bonn: Dumont’s Große Pflanzenenzyklopädie, Band II, Du Mont, Köln, 1998

http://www.bio-gartner.de/Articles/I.Pflanzen-dieDatenbank/Baeume-Straeucher_L….
Seite mittlerweile inaktiv!

http://de.wikipedia.org/wiki/Pimpern%c3%BCsse