Januar

Pflanze des Monats Januar 2006 – Steinlorbeer

Botanischer Name: Viburnum tinus L.

Deutsche Namen: Steinlorbeer,
Laurustinus,
Lorbeerschneeball,
Schneeball

Pflanzenfamilie: Adoxaceae (Moschuskrautgewächse)

Heimat: Mittelmeergebiet

Allgemeines:
Der Gattungsname Viburnum ist ein altrömischer Name der Pflanze, von vinin lat. = Weidenrute, Flechtwerk. Der Steinlorbeer gehört in die Pflanzenfamilie der Caprifoliaceae, zu deutsch der Geißblattgewächse.
Die Gattung Viburnum (Schneeball) hat eine große Verbreitung. Sie reicht von Europa über Nordafrika, Ostasien, bis zu  den Anden Südamerikas. Sie umfasst etwa 150 Arten immergrüner oder sommergrüner Sträucher, mit unangenehm riechenden Wurzeln. Gemeinsame Merkmale sind die gegenständigen, ganzrandig gezähnten oder gekerbten Blätter und die Blüten in Trugdolden.
Der Fruchtknoten ist ein- bis dreifächerig mit kurzem Griffel. Die Narbe ist dreilappig oder dreiteilig. Die Frucht ist eine trockene oder saftige, ein-, seltener undeutlich zwei- oder dreifächerige Steinfrucht. Sie ist einsamig und kann rot, blau, schwarz oder gelb gefärbt sein. Die Schneebälle werden als Gartenziersträucher oder, wie die beschriebene Art, als Kübelpflanze verwendet.
Die artenreiche Gattung wird in verschiedene Sektionen aufgeteilt. Der Steinlorbeer gehört zur Sektion Tinus, in der immergrüne Sträucher, mit meist ganzrandigen, oder flach gezähnten, oft dreinervigen Blätter, vorkommen. Die Früchte in dieser Sektion sind blau oder schwarz – blau. Viburnum davidii ist zum Beispiel eine weitere Art, die ebenfalls zur Sektion Tinus gehört.

Spezielles:
Der Steinlorbeer ist aufgrund seiner Robustheit sehr weit verbreitet. Die weißen Blüten erscheinen über mehrere Wochen im zeitigen Frühjahr. Er wird aus diesem Grunde sehr gern zu Dekorationszwecken verwendet.

Standort / Verwendung:
Er ist nicht winterhart, gehört aber zu unseren dauerhaftesten Topf- und Kübelpflanzen für Zimmer und Terrasse. So steht es in der Fachliteratur. Probieren geht über studieren und so hat es sich schon seit einigen Jahren bei uns im Botanischen Garten gezeigt, das der Steinlorbeer an geschützten Stellen im Garten Winterhart ist. Bei strengen Wintern muss er dann allerdings zusätzlich geschützt werden. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Pralle Sonne, etwa an der Südseite eines Hauses, mögen sie nicht. Wenn die Pflanze frostfrei überwintert wird, kann sie relativ zeitig aus dem Winterquartier ausgeräumt werden.

Düngung / Bewässerung:
Der Wasserbedarf des Steinlorbeers ist im Sommer hoch, im Winter darf die Pflanze nur mäßig feucht gehalten werden. Eine flüssige Düngung sollte von April bis Ende Juli in einem wöchentlichen Rhythmus  erfolgen. Infolge der Einstellung der Düngemaßnahmen wird das Wachstum im Verlaufe des Monats August abgeschlossen und die neuen Knospen werden gebildet. Nur so ist mit einer Blüte über Winter oder im zeitigen Frühjahr zu rechnen. Der Steinlorbeer gehört zu den mittelstark zehrenden Pflanzen, die Konzentration für die flüssige Düngung liegt für gut eingewurzelte Pflanzen bei 2 Gramm handelsüblichem Volldünger, in fester oder flüssiger Form, pro Liter Wasser. Am einfachsten ist es, die Nährstoffversorgung  durch einen Langzeitdünger sicherzustellen. Im Mai wird der Dünger auf die Erde gestreut und ca. 1 cm bis 2 cm tief eingearbeitet. Man rechnet mit ca. 3 Gramm Langzeitdünger pro Liter Kübelinhalt.

Rückschnitt:
In den ersten 2 Jahren soll zur Erzielung einer reichen Verzweigung gestutzt werden. Später nur noch einen Rückschnitt vornehmen, wenn die Pflanzen zu groß geworden sind.

Überwinterung:
Überwintert wird bei 5°C und reichlicher Lüftung. Ein heller Standort im Gewächshaus oder Wintergarten ist erforderlich, geeignet sind aber auch weniger helle Standorte, wie z. B. Treppenhäuser. Bei geringen Lichtmengen darf die Temperatur aber auf Dauer 5°C nicht überschreiten. Bei dunklem Standort reagiert Viburnum mit Laubabwurf.

Umtopfen:
Je nach Durchwurzelung ist nach ein bis zwei Jahren im Frühjahr umzutopfen. Dabei soll das Gefäß etwas größer gewählt werden. Das Umtopfsubstrat muss einen hohen Anteil (ca. 30%) an verschiedenen mineralischen Bestandteilen aufweisen (Ton, Lehm, Sand, Tuffe, vulkanische Bestandteile, Blähton).

Schädlinge:
Woll- und Schildläuse aber auch Weiße Fliege und Blattläuse können gelegentlich zu Schädigungen führen.
In der heutigen Zeit ist der Einsatz von Nützlingen gegen diese Schädiger möglich. Dieser sollte in jedem Falle einer chemischen Bekämpfung vorgezogen werden. Wenden Sie sich bitte bei Pflanzenschutzfragen direkt an Ihren Gärtner oder den Fachhandel.

Text: Frank Telöken 11/98, überarbeitet 12/05

Quellenangabe:
Pareys Blumengärtnerei

Dumont´s  große Pflanzenenzyklopädie

Zierpflanzen von A bis Z, Ruppert/Mießner