Pflanze des Monats Februar 2019 – Erdbeerguave
Botanischer Name: Psidium littorale Raddi. Syn.: P. cattleianum Salisb.
Deutscher Name: Erdbeerguave
Pflanzenfamilie: Myrtaceae (Myrtengewächse)
Heimat/Geschichte:
Alle Guaven stammen aus den subtropischen und tropischen Zonen Mittel- und Südamerikas. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Mexiko über die Westindischen Inseln bis nach Brasilien und Uruguay. In Kolumbien werden sie darüber hinaus für den Export kultiviert.
Im 16. Jahrhundert erkannten die Spanier schnell den Wert dieser Obstsorte und exportierten die Pflanze bis zu den Philippinen. Die Portugiesen brachten sie nach Indien und Afrika, wo sie heute hauptsächlich angebaut wird.
Botanik:
Die Erdbeerguave gehört zur Pflanzenfamilie der Myrtaceae (Myrtengewächse), zu der etwa 150 Guavenarten gehören.
Die wilden Guaven sind immergrüne Bäume, die bis zu 10 Meter hoch werden können. Als Kulturpflanzen in Plantagen hält man sie als Sträucher auf einer mittleren Höhe von bis zu vier Metern. Die Früchte können so besser geerntet werden. Die dekorativen, glänzenden dunkelgrünen Blätter sind eiförmig, lederig, dick und ca. 10 cm lang.
Die Farbe der Rinde reicht von graugrün bis zu bronzenen Tönen. Die dünnen Zweige sind zwar leicht brüchig, die Pflanze ist aber robust, anspruchslos und pflegeleicht.
Die weißen, vier- bis fünfblättrigen Myrtaceenblüten sitzen in den Blattachseln und haben zahlreiche, weit herausragende Staubfäden. Die einzeln stehenden Blüten können bis zu 2,5 cm im Durchmesser erreichen.
Die Erdbeerguave blüht von Mai bis Juni und ist selbstfruchtend. Nach etwa sechs Monaten haben sich die kirschgroßen Früchte entwickelt. Sie sind mit der Schale eßbar, obwohl empfohlen wird, diese zu entfernen. Die Frucht, eine Beere, ist birnenförmig, mit roter oder gelber Schale, weißem Fruchtfleisch und Kernen. Sie hat einen aromatischen, süß-säuerlichen Geschmack, der an eine Mischung aus Erdbeeren, Zitronen, Ananas und Bananen erinnert.
Pflanzenkultur:
Die Erdbeerguave ist eine attraktive, interessante Pflanze im Wintergarten und als Kübelpflanze auf einer sonnigen, windgeschützten Terrasse in der frostfreien Zeit.
Ausgewachsene Exemplare überstehen die Wintermonate auch bei etwas niedrigeren Temperaturen, bei ca. +5° C bis +10° C. Staunässe verträgt sie grundsätzlich nicht. Im Winter sollte nur so viel Wasser gegeben werden, dass sie nicht austrocknet.
Anzucht ist durch Samen, Keimdauer 4 – 6 Wochen, möglich.
Spinnmilben und Blattläuse können als Schädlinge auftreten.
Vermarktung / Handel:
Die Erdbeerguave gilt als ausgefallene Exotin. Spezialisierte Fachhändler führen Pflanzen oder Samen im Sortiment.
Die Früchte sind das ganze Jahr über im Handel, kommen jedoch unregelmäßig per Luftfracht aus Kolumbien.
Verwendung:
Die reifen Früchte verderben rasch. Sie können im Kühlschrank maximal zwei Tage aufbewahrt werden. Die Schale platzt schnell auf. Die weichen Früchte sollten direkt vom Strauch gegessen werden. Sie enthalten sehr viel Vitamin C und Pektin. Verwendet werden sie roh als Obst, aber auch püriert für Getränke und Sorbets. Aus den gekochten Früchten der Erdbeerguave wird Kompott, Konfitüre, Gelee, Saft hergestellt.
Fotos: Prof. Dr. Manfred Brusten
Quellenangaben:
Pareys Blumengärtnerei, Verlag Paul Parey in Berlin und Hamburg 1960
Ulmers Pflanzenmagazin: Gartenpraxis 12/1992, Verlag Eugen Ulmer
http://www.sunshine-seeds.de/index.php?cPath=31_1170&sort=2a&page=4
https://flora-toskana.com/de/1077-tropische-fruchtpflanzen?id_category=1077&n=60