Februar

Pflanze des Monats ‒ Duftender Schneeball

Foto: Prof. Manfred Brusten

Botanischer Name: Viburnum x bodnantense Aberc.

Deutsche Namen: Duftender Schneeball, Duftschneeball, Winterschneeball, Winter Viburnum

 Pflanzenfamilie: Caprifoliaceae (Geißblattgewächse)

Heimat / Geschichte:
Von den etwa 150 Arten des Schneeballs kommen die meisten aus den kühlen Klimazonen Asiens, zum Teil aber auch aus Nordamerika, Europa und Nordafrika.

Eingebürgert in Europa wurden die ersten Schneebälle 1865 aus Japan.

Viele der kultivierten Arten schätzt man wegen der duftenden und auffälligen Blüten. Auch durch einen etwas metallisch wirkenden Glanz der Blätter bei einigen Arten und das stark ausgeprägte Adernetz wirken sie recht apart. Bei manchen Arten erinnert die Blütenbildung an Hortensien.

Die Schneebälle sind mäßig bis sehr frostbeständig. Immergrüne Arten werden häufig als Hecke gepflanzt.

Duftender Schneeball im Botanischen Garten Wuppertal (Foto: Frank Telöken)

Botanik:
Der Schneeball (Viburnum x bodnantense Aberc.), mit dem botanischen Gattungsnamen Viburnum (Schneeball), gehört zur Pflanzenfamilie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae).

Botanisch und gärtnerisch unterteilt man die Schneebälle in drei Gruppen:

  • Viburnum-dilatatum-Gruppe
  • Viburnum-lentago-Gruppe
  • Viburnum-opulus-Gruppe

In die dritte Gruppe gehört z.B. der hier beschriebene Schneeball.

Der Duftschneeball (Viburnum x bodnantense Aberc.), eine Kreuzung, Hybride, zwischen Viburnum farreri und Viburnum grandiflorum, ist eine von zahlreichen Schneeballsorten. Er ist 1935 durch den englischen Botaniker Charles Lamont in Bodnant/Nordwales entstanden.

Der sommergrüne, etwas frostempfindliche Strauch wird etwa 3 m hoch, hat leicht glänzende, tiefgrüne, ovale gegenständige, 4 cm bis 10 cm lange, gesägte Blätter mit hellgrüner Unterseite. Vor dem Abfall im Herbst bekommt das Laub eine intensive Orange-, Rot- oder Rotviolettfärbung.

Blütenstand des Duftschneeballs (Foto: Prof. Manfred Brusten)

Die stark duftenden Blüten werden je nach Klima vom Herbst bis zum zeitigen Frühjahr an den noch kahlen Sträuchern ausgebildet. Die Knospen sind leuchtend rosa. Die geöffneten Blüten sind hellrosa und später weiß. Sie haben verlängerte Blütenschäfte, eine fünflappige Krone, 5 Staubgefäße, einen unterständigen Fruchtknoten und einen Griffel mit dreilappiger Narbe. Die Blüten bilden einen rispigen Blütenstand.

Knospe des Duftschneeballs (Foto: Prof. Manfred Brusten)

Die Blütenstände bei den Schneebällen können auch flache Schirme, deren äußere Blüten steril sind, oder straußförmige, mehrfach verzweigte Doldenrispen, sein. Der sterile aber großblumige äußere Blütenkranz lockt bestäubende Insekten wie z. B. Bienen an.

Es gibt Sorten, deren Blüten unfruchtbar sind, andere entwickeln rote bis schwarze kugelige, unterschiedlich große Steinfrüchte.

Standort und Pflege:
In milden Wintern entfaltet der Duftschneeball schon im November seine wunderschönen weißrosa Blütenrispen. Aufgrund seines intensiven Duftes hat dieses Gehölz einen besonderen Platz im Garten verdient, am besten da, wo man öfter vorbeigeht, um den köstlichen Duft zu genießen. Der Schneeball ist als Winterblüher und Vorfrühlingsblüher auch oft in Parkanlagen zu finden.

Er ist ein Flachwurzler und wächst langsam, aufrecht-straff. Erst alte Pflanzen bilden vermehrt Ausläufer. Ältere Äste neigen sich zur Erde und wurzeln ein, so dass ein kleines Dickicht entstehen kann. Der Standort sollte geschützt, sonnig bis absonnig und nicht zu trocken sein, doch ohne Staunässe. Der Duftschneeball ist weitgehend frosthart (bis -3°C), doch wärmeliebend. Er benötigt Luftfeuchtigkeit und leicht lehmigen, humosen Boden. Der Lehmboden sichert einen guten Wuchs und eine schöne Herbstfärbung.

Eine besondere Pflege ist nicht nötig, man sollte nur auf eventuell auftretende Blattläuse achten. Nach der Blüte kann man den Duftschneeball schneiden und auslichten. Alle Arten lassen sich durch Stecklinge und auch durch Veredlung vermehren. Das sollte man aber den Baumschulen überlassen. Alle Pflanzenteile sind schwach giftig.

In größeren Gärten werden viel zu wenig Gehölze gepflanzt, die uns neben schönen Blüten, Früchten und Düften auch noch mit herrlicher Herbstfärbung erfreuen. In der Gattung Viburnum gibt es recht viele Arten mit diesen wertvollen Eigenschaften.

Besonders der Duftschneeball bringt in der Winterzeit Farbe und Duft in Gärten und Parkanlagen.

Der Duftende Schneeball an einem sonnigen Frühlingstag (Foto: Frank Telöken)

Quellenangaben:
Ulmers Pflanzenmagazin Gartenpraxis 11/1982
Ulmers Pflanzenmagazin Gartenpraxis 03/1983
Ulmers Pflanzenmagazin Gartenpraxis 08/1990
alle: Verlag Eugen Ulmer / Stuttgart

Text: Barbara Lawatsch 12/2004, 1/2020
Fotos: Prof. Dr. Manfred Brusten / Frank Telöken

Weiterführende Links:
Wikipedia (de.wikipedia.org)