Februar

 Pflanze des Monats Februar 2005 – Kleiner Winterling

Botanischer Name: Eranthis hyemalis (L.) Salisb.

Deutscher Name: Kleiner Winterling,
Winter Aconite

Pflanzenfamilie: Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse)

Heimat / Geschichte:
Die nur sieben Arten der Gattung Eranthis sind in Südosteuropa und der Türkei in Laubwäldern und an Laub abwerfenden Waldrändern beheimatet.
Der Name setzt sich aus den griechischen Wörtern „er“ = Frühling, „anthos“ = Blüte und dem lateinischen Wort „hiemalis“ = winterlich zusammen.
Der Winterling ist, der Name sagt es, eine sehr früh blühende Wildblume. Der Wert dieses Frühlingsboten wird von Gartenbesitzern oft unterschätzt. Der Winterling ist keine Pflanze für einen akkuraten Garten, in dem kein Blättchen liegen bleiben darf. Er fühlt sich in naturnahen Gärten wohl.
Auch wer an die ersten Blüten des Gartenjahres denkt, wird das Schneeglöckchen vor Augen haben und weniger den gelb blühenden Winterling, obwohl dieser zur gleichen Zeit oder noch früher blüht.

Botanik:
Der Kleine Winterling (Eranthis hyemalis) gehört zur Gattung Eranthis und diese zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die Staude blüht oft schon im Februar. Zuerst erscheinen die goldgelben schalenförmigen Blüten. Wenn diese verblüht sind, kommen erst die Grundblätter aus dem Boden, verwelken aber schnell wieder. Sie sind handförmig geteilt und mehrfach eingeschnitten. Mit Beginn des Frühlings ist die Pflanze wieder verschwunden. Sie wird bis zu 15 cm hoch. Pro Stängel erscheint eine Blüte. Die kelchblattartigen, gleichmäßig zerschlitzten Hochblätter stehen als Quirl, als Krause dicht unter der Blüte. Die Blüten erinnern an die des Buschwindröschens. Sie haben einen Durchmesser von 2,5 cm. Zwischen den 6 Blütenblättern und zahlreichen Staubblättern wachsen gestielte, tütenförmige Nektarblätter, auch Honigblätter genannt. Es sind unfruchtbare Staubblätter. Jede Blüte hat 4 – 6 Fruchtknoten und entwickelt Balgfrüchte.
Die Wurzel ist eine Rhizomknolle, ein Speicherorgan.
Der Winterling ist eine Giftpflanze. Alle Pflanzenteile sind sehr giftig, besonders die Knolle. Sie enthält Herzglykoside, wie sie auch im Roten Fingerhut (Digitalis purpurea) vorhanden sind. Der Kleine Winterling ist eine gute Bienenweide. Bei trüber Witterung bleiben die zart duftenden Blüten allerdings geschlossen.

Standort / Pflege:
Der Kleine Winterling als Vorfrühlingsbote passt gut zu Christrosen, Schneeglöckchen, Blausternchen, Krokussen, Seidelbast und Zaubernuss.
Er verträgt keinen trockenen, verdichteten Boden. Dafür liebt er sandig – humose Erde und einen sonnigen bis halbschattigen Platz.
Für Balkon- und Kübelgefäße eignet er sich nicht.
Die Pflanze braucht kaum Pflege. Selbst Verblühtes darf nicht abgeschnitten werden. Es muss von selbst einziehen. Sie kommt am besten zu Geltung, wenn man sie in naturnahen Gärten am Rand von Laub abwerfenden Gehölzen ansiedelt.
Die Vermehrung geschieht durch Aussaat (generativ) oder durch Teilung der Knollen (vegetativ). Wenn man Knollen kauft, sollte man sich vergewissern, dass es sich um gezüchtete Ware handelt. Leider werden noch viele Knollen der Winterlinge der Natur entnommen.
Im ersten Jahr nach der Aussaat blüht der Winterling zumeist noch nicht. Er vermehrt sich aber schnell und gut. Aus zum Beispiel  20 gelegten Knöllchen kann nach Jahren ein eindruckvoller großer Blütenteppich entstanden sein.Denn der Kleine Winterling fühlt sich als eingeführte Gartenzierpflanze auch bei uns sehr wohl.

Text: Barbara Lawatsch 1/05

Quellenangabe:
Pareys Blumengärtnerei, Fritz Encke, Band 1 1958, Paul Parey in Berlin und Hamburg

Ulmers Pflanzenmagazin: Gartenpraxis 1/1984, Verlag Eugen Ulmer / Stuttgart

http://www.natur-lexikon.com/Texte/GJ/001/00006/GJ00006.html

http://www.giftpflanzen.com/eranthis_hyemalis.html

http://www.heimwerker.de/service/garten-lexikon/winterling.html