Oktober

Pflanze des Monats Oktober 2010 – Topinambur

Botanischer Name: Helianthus tuberosus L. 

Deutsche Namen: Erdbirne,
Erdschocke, Artischocke, Zuckerkartoffel,
Ewigkeitskartoffel, Wildkartoffel, Indianerkartoffel,
Jerusalem – Artischocke und Winterspargel.

Pflanzenfamilie: Asteraceae (Compositae) = Korbblütler

Geschichtliches: 
Durch Seefahrer gelangte die Tobinambur – Knolle Anfangs des 17. Jahrhunderts von Amerika nach Frankreich und wurde dort an den Fürstenhöfen als Delikatesse angeboten. Später verbreitete sich das Gemüse sehr rasch und erreicht eine Gesamtanbaufläche von etwa 80.000 Hektar. Heutzutage erfreut sich der vielseitig verwendbare Topinambur zunehmend größer Beliebtheit.

Heimat: 
Aller Wahrscheinlichkeit nach hat die Pflanze ihren Ursprung in den Anden.

Nutzung:
Die Erdschocke wird als Gemüse oder Kartoffelersatz in der Ernährung verwendet. Die Umwandlung der Stärke im menschlichen Körper ist eine Besonderheit, die sie von der Kartoffel unterscheidet. Da hierfür kein Insulin benötigt wird, ist sie für Zuckerkranke als Ersatz – Ernährung und auch für gesunde Menschen als Schonkost interessant. Topinambur lässt sich im Gegensatz zur Kartoffel auch roh verarbeiten. Ferner verfügt die Erdbirne über einen hohen Gehalt an Kalium, das für Muskeln und Nerven wichtig ist und somit z.B. Muskelkrämpfen vorbeugt. Darüber hinaus werden aus der Erdkartoffel einige homöopathische Arzneimittel für die natürliche und sanfte Appetitzügelung hergestellt. Bei der Einnahme treten keine unerwünschten Nebenwirkungen auf.

Einige Inhaltstoffe der Topinambur (pro 100 g):
– Kalium 480-848 mg – Vitamin B2 0,06 mg
– Natrium 16 mg – Niacin 1,3 mg
– Magnesium 20-34 mg – Eiweiß 1,5-2.4 mg
– Calcium 27-173 mg – Vitamin C 4-22 mg
– Phosphor 78-883 mg – Fett 0,4 g
– Eisen 3 mg – Kohlenhydr. 16,8 g
– Vitamin B1 0,2 mg – Kalorien 77 Kcal=322 Kj

In der Küche:
Rezeptvorschlag: Rustikale Topinambur -Pfanne
Zutaten:
3-4 kleine Tobinambur -Knollen (ungeschält),
ca. 100 g geschnittene Champions,
1 Knoblauch-Zehe (gepellt und fein zerdrückt), 1-2 Esslöffel Sonnenblumenöl, 1 Messerspitze Thymian, Salz und Pfeffer.
Die gereinigten Knollen werden in sehr dünne Scheiben geschnitten, um diese anschließend in der Pfanne brutzeln zu lassen. Das dafür benötigte Öl wird vorher leicht erhitzt und der frische Knoblauch beigefügt (nicht anbräunen lassen). Nun kommen die Topinambur und die Champions hinzu und werden gewürzt. Nach einer kurzen Garzeit von 3-6 Minuten kann diesen leckere Topinamburgericht mit grünem Salat serviert werden.

Beschreibung:
Sie ist eine ausdauernde Pflanze mit knolligen Wurzelstock, die bis über 2 m Höhe erreichen kann. Die Stängel sind aufrecht, rund und abstehend rau behaart. Die Blätter sind meist gegenständig, jedoch auch oft wechselständig. Sie sind spitz-eiförmig, 10 cm – 25 cm lang, 5 cm – 10 cm breit, gestielt und beiderseits rau behaart. Die 12 – 15 Strahlenblüten sind dottergelb, die Scheibenblüten ebenfalls gelb.
Die Hüllblätter sind lanzetätlich, gewimpert, grün.

Kultur:
Topinambur ist eine stark wachsende und leicht zu kultivierende Pflanze, die nahezu auf jeden Boden wächst. Durch ihre Wuchshöhe ist sie auch gut als Sommersichtschutz zu verwenden. In den Sommermonaten Phosphor-Kali betonte Düngung sowie eine gute Wasserversorgung ratsam, um eine schmackhaftere Knolle zu ernten.

Vermehrung:
Die Vermehrung erfolgt ausschließlich vegetativ, d.h. durch die Wurzelknollen, die sich stark vermehren. Bei der Ernte werden die kleineren Knollen für das nächste Jahr verwahrt und im Frühjahr wieder gepflanzt.

Text: Frank Telöken

Fotos: Prof. Dr. Manfred Brusten

Quellenangabe: Enke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band I, Paul Parey in Berlin und Hamburg, 1958