Ein Wuppertaler Wintermärchen im Botanischen Garten – nach dem ersten Schneesturm am 22. November 2008
Das erlebt man nicht alle Tage: ein plötzlicher Wintereinbruch mit heftigen Schneewehen verwandelte am 22. November 2008 den Botanischen Garten in ein geradezu einzigartiges Wintermärchen. Obwohl bereits zwei Tage zuvor vom Wetterdienst des Fernsehens vor diesem ‚heftigen Unwetter’ gewarnt worden war, brachte es mitten in Wuppertal doch fast nur die schönen Seiten des Winters mit sich. Selbst bekennende Naturburschen hatten ‚ihren Garten’ lange nicht mehr so schön unter ‚Zuckerguss’ gesehen: wo sonst grüne Wiesen und Beete das Betreten verbieten, lag nun ein makelloses Schneetuch in strahlendem Weiss. Statt blattlos dunkel ihre Äste in den verhangenen Himmel zu reckten, zeigten sich die Bäume auf einmal in vornehmen Schwarz-Weiss. Bislang noch verbliebene Blätter, Früchte und Blüten lugten versteckt und neugierig – wie es schien – unter Schnee- und Eiskristallen hervor. Wege, Plätze und Teiche entschwanden in märchenhaften hellgrauen Dunstschleiern, während Elisenturm, Orangerie und Villa Eller in deutlichen Konturen roten Gemäuers daraus hervortraten. Dennoch stand die Welt nicht still: düster drohende Wolken wechselten sich mit heftigem Schneetreiben ab; bis – gegen Mittag – dann doch noch die Sonne durchbrach und einen Blick in den blauen Himmel über den stürmenden Wolken frei gab.
Text und Fotos: Manfred Brusten