Februar

 Pflanze des Monats Februar 2014 – Geweihbaum

CIMG0013 - Gymnocladus dioicus (L.) K. Koch - Geweihbaum, östl. N-Amerika

Botanischer Name: Gymnocladus dioicus (L.) K. Koch

Deutscher Name: Geweihbaum

Pflanzenfamilie: Caesalpiniaceae (Cäsalpiniengewächse)

Heimat / Geschichte:
Der Geweihbaum (Gymnocladus dioicus (L.) K. Koch) ist im östlichen Nordamerika in gemäßigten Zonen beheimatet. Dort wird er auch als Straßenbaum gepflanzt, da er Trockenheit vertragen kann. Bei uns wurde er schon vor 1748 eingeführt. Er ist hier aber selten geblieben und nur in großen Gärten und Parkanlagen als Solitärbaum zu finden. Sein Name leitet sich von den griechischen Wörtern „gymnos“ = nackt, „klados“ = Zweig und „dioicus“ = zweihäusig ab. Der deutsche Name bezieht sich auf sein Erscheinungsbild im Winter ohne Blätter. Da fällt der Baum durch seine lichte Krone mit den hirschgeweihartig verzweigten Ästen auf. Er gehört zu den schönsten winterharten Bäumen.

Botanik:
Der Geweihbaum (Gymnocladus dioicus (L.) K. Koch) ist eine von zwei Arten der Familie der Caesalpiniaceae (Cäsalpiniengewächse). Je eine Art stammt aus Nordamerika und China. Verwandt ist er mit der Gleditschie (Lederhülsenbaum). Der Geweihbaum, ein Tiefwurzler, kann bis 30 m hoch werden. Er hat eine braune, tief gefurchte, abblätternde Rinde. Sein Kronendurchmesser beträgt bis zu 18 m. Seine bläulich – grau bereiften Äste sind dick und knotig mit vertieften, großen Blattnarben. Der Blattaustrieb erfolgt im Frühjahr sehr spät. Dann fällt der Baum durch sehr große, gegenständige, doppelt gefiederte Blätter auf. Das ganze Blatt endet an der Spitze unpaarig. Die riesigen Blätter können bis zu 80 cm lang und 60 cm breit werden. Sie sind beim Austrieb rötlich, in der Herbstfärbung leuchtend hellgelb. Da der Geweihbaum meistens zweihäusig ist, gibt es weibliche und männliche Exemplare. Die weiblichen Bäume haben an etwa 30 cm langen Rispen duftende, kleine, sternförmige, unscheinbare, grünlichweiße Blüten. An den männlichen Bäumen befinden sich etwa 13 cm lange Rispen. Der Geweihbaum blüht von Mai bis Juni. Aus den weiblichen Rispen entwickeln sich dicke, ledrige, braune Hülsenfrüchte mit 4 bis 8 sehr harten, großen, breit eiförmigen, flachen Samen. Die Samen sind eingebettet in ein süßliches Fruchtfleisch. Die Hülsenfrüchte werden bis zu
25 cm lang und bis zu 5 cm breit. Sie bleiben auch den Winter über am Baum hängen. Ein Befall mit Schädlingen ist nicht bekannt.

Standort / Verwendung:
Der Geweihbaum (Gymnocladus dioicus (L.) K. Koch) wächst sehr langsam in jedem durchlässigen Boden an sonnigen bis halbschattigen Plätzen. Früher röstete man in Nordamerika die Samen und braute daraus einen Kaffeeersatz. Allerdings sind die Inhaltsstoffe der Samen leicht giftig. Das Holz wurde als Nutzholz geschätzt, und aus der Rinde wurde ein Seifenersatz hergestellt.
Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Wurzelschnittlinge und Ausläufer. Der Geweihbaum im Botanischen Garten Wuppertal ist sowohl männlich als auch weiblich, da schon einmal Früchte ausgebildet wurden. Man findet ihn am Rande des Steppengartens.

Text:  Barbara Lawatsch 1/14

Fotos: Prof. Dr. Manfred Brusten

Quellenangabe:
Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band 1, Paul Parey in Berlin u. Hamburg, 1958

Krüssmann, Gerd: Handbuch der Laubgehölze, Band 1, Paul Parey in Berlin u. Hamburg, 1977

Bärtels, Andreas: Enzyklopädie der Gartengehölze, Eugen Ulmer Stuttgart, 2001

http://de.wikipedia.org/wiki/Geweihbaum