März

Pflanze des Monats März 2015  – Ölbaum

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Botanischer Name: Olea europaea L.

Deutsche Namen: Ölbaum, Olive

Pflanzenfamilie: Oleaceae (Ölbaumgewächse)

Heimat / Geschichte:
Der Ölbaum (Olea europaea L.) gehört zu den ältesten und langlebigsten Kulturpflanzen. Er wird seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. kultiviert und kann selber ein hohes Alter erreichen. Tausendjährige Bäume sind nicht selten. Olea europaea L. ist die einzige kultivierte Art, die fast nur im mediterranen Klima, also im Mittelmeergebiet gedeiht. Der Ölbaum prägt dort das Landschaftsbild. Der Name Olea ist aus dem Griechischen entlehnt und bezeichnet die Frucht und das aus ihr gewonnene Öl.

Botanik:
Der Ölbaum (Olea europaea L.) gehört mit etwa 40 Arten zur Gattung Olea und diese zur Familie der Oleacaeae (Ölbaumgewächse). Er ist ein einhäusiger, immergrüner, nicht winterharter, langsam wachsender bis zu 10 m hoher Baum mit rundlicher Krone. Der Stamm ist kurz, im Alter dick, knorrig, mit rissiger, grauer Borke. Alte Bäume haben oft in mehrere Teile gegabelte Stämme und stehen so auf mehreren Füßen.                                         An den Ästen sitzen die gegenständigen, kurz gestielten, lederartigen, lanzettlichen, bis
6 cm langen und 15 mm breiten Blätter. Sie sind oberseits dunkel-blau-grün, unterseits
silbrig- grün, ganzrandig, werden an beiden Enden schmaler und laufen spitz zu.
Der Ölbaum blüht von Juni bis August und erst mit etwa 10 Jahren. Die sehr kleinen, duftenden, creme-weißen Blüten stehen in achselständigen, ca. 5 cm langen Rispen. Die Blütenkrone ist vierzählig mit 2 – 4 Staubblättern und hat eine kurze Röhre. Darin sitzt auch der 2-fächerige Fruchtknoten.
An den Rispen reifen nach der Befruchtung durch Insekten eiförmige, bis 4 cm lange, grüne, später schwarz-violette, glänzende Steinfrüchte, die Oliven, mit dickem, festem, essbarem Fruchtfleisch.
Der Ölbaum kann von Schildläusen befallen werden.

Standort / Pflege / Verwendung:
Der Ölbaum (Olea europaea L.) benötigt volle Sonne und einen durchlässigen, lehmig-sandigen Boden. Er steht aber auch auf felsigem Boden. Für einen reichen Ernteertrag benötigt er kühle Winter und lange, heiße Sommer.
Er steht in Olivenhainen, als Wegbegrenzung oder als Solitärbaum.                                          Die essbaren Früchte werden auf verschiedene Art zubereitet. Sie liefern mit dem Stein vor allem das wertvolle Olivenöl, das als Nahrungsmittel, in der Medizin und z.B. bei religiösen Handlungen Verwendung findet. Es ist von so großer Bedeutung, dass es eines der wichtigsten Handelsprodukte des Mittelmeergebiets vom Altertum bist in die Gegenwart ist. Der Verzehr des Öls ist gesund wegen des hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren. Das wirkt sich positiv auf den Fettstoffwechsel und das Herzkreislaufsystem aus.
Die Ölbaumzweige haben auch ihre Bedeutung. Sie galten in der Antike als Zeichen des Sieges und in der Bibel als Sinnbild des Friedens.                                                                          Aber auch das gelbliche oder dunkelmarmorierte Olivenholz ist von hoher Qualität. Es ist sehr hart, dauerhaft, leicht zu polieren. Es wird z.B. zum Herstellen von Möbeln, Musikinstrumenten und Gebrauchsgegenständen verwendet.                                                       Bei uns kann der Ölbaum in Kübeln gehalten werden, muss aber im frostfreien Haus überwintern. Er lässt sich problemlos verpflanzen und kräftig zurückschneiden.                   Die Vermehrung erfolgt durch Samen (generativ) und durch Stecklinge (vegetativ).              Im Botanischen Garten Wuppertal steht ein Ölbaum (Olea europaea L.) im sogenannten Zwiebelgewächshaus.

Text:  Barbara Lawatsch 2/15

Foto: Dirk Derhof

Quellenangabe:                                                                                                                              Encke, Fritz: Parey‘s Blumengärtnerei, Band II, Paul Parey in Berlin u. Hamburg ,1960

Krüssman, Gerd: Handbuch der Laubgehölze, Band II, Paul Parey in Berlin u. Hamburg, 1977, Botanischens Institut Bonn

Dumont‘s Große Pflanzenenzyklopädie, Band II, Dumont, Köln, 1998

http://www.baumkunde.de/Olea_europaea