Oktober

Pflanze des Monats Oktober 2013 – Kap-Bleiwurz

Botanischer Name: Plumbago auriculata Lam.

Deutscher Name: Kap-Bleiwurz

Pflanzenfamilie: Plumbaginacea  (Bleiwurzgewächse)

Heimat / Geschichte:
Die halbstrauchartige Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata Lam.) stammt ursprünglich aus dem subtropischen Südafrika mit dem Kap der Guten Hoffnung. Heute ist sie als Zierpflanze auf der ganzen Welt verbreitet. In ihrer Heimat wird sie auch als Hecke herangezogen. Zu uns kam sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Der Name leitet sich von dem lateinischen Wort „plumbum“ = Blei ab. Das wiederum bezeichnet damit die bleigraue Färbung der menschlichen Haut durch den Pflanzensaft. In Südafrika wurde und wird er zu Tätowierungen verwendet. Bei uns wird die nicht frostharte Kap-Bleiwurz für Sommerbepflanzungen oder als Kübelpflanze kultiviert. Die Kübel müssen dann in frostfreien Räumen überwintern.

Botanik:
Die Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata Lam.) gehört innerhalb der Familie der Plumbagaceae (Bleiwurzgewächse) mit etwa 10-15 Arten zur Gattung Plumbago. Wächst sie frostfrei, ist sie ein immergrüner, etwa 4m hoher und 1m breiter Strauch, auch Spreizklimmer mit peitschenartigen, sparrig wachsenden, mäßig verzweigten Zweigen. Die Zweige sind auch niederliegend, überhängend oder kletternd. An ihnen sitzen wechselständig kurz gestielte, ganzrandige, kahle, spatelförmige, stumpfe Blätter. Sie sind 3 cm bis 9 cm lang und 1 cm bis 3 cm breit. An ihrer Unterseite befinden sich weißliche Schüppchen. Da die Blattstiele an der Basis ohrenartig geflügelt sind, erklärt sich der wissenschaftliche Name auriculata = ohrförmig. Die himmelblauen Blüten erscheinen ununterbrochen vom Frühjahr bis in den späten Herbst hinein. Sie stehen in reichen, kurzen, endständigen, etwas einseitswendigen, 15 cm breiten Ähren. Die Kelchblätter sind drüsig – klebrig behaart. Daran verfangen sich bisweilen Insekten. Aus den Kelchblättern ragen an einer etwa 4 cm langen, schlanken Röhre die fünfteiligen Kronblätter tellerförmig heraus. Auch die Staubblätter sind fünfjährig. Die Frucht öffnet sich bei Reife in fünf Klappen. Die blühende Pflanze wird von verschiedenen Schmetterlingsarten besucht. Die Kap-Bleiwurz kann von der roten Spinnmilbe, der Weißen Fliege oder von Schmierläusen befallen werden.

Standort / Verwendung / Pflege:
Die Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata Lam.) benötigt fruchtbaren, wasser-durchlässigen Boden und volle Sonne. Als Spreizklimmer braucht sie Halt. Die Äste sollten deshalb angebunden werden. Wird sie als Halb- oder Hochstamm gezogen, dauert es etwa 3 Jahre bevor, sie eine volle Krone gebildet hat. Welke Blüten müssen ständig entfernt werden, da sie wie Kletten überall haften. Das Ausputzen ist auch deshalb nötig, damit die Pflanze weiter üppig blüht. Kübelpflanzen überwintern am besten bei +3°C bis +8°C. Sie sollten dann fast trocken stehen, da sie dann auch ihr Laub verlieren. Ein kräftiger Rückschnitt schadet nicht. Vermehrt wird hauptsächlich durch Stecklinge. In Südafrika hat die scharf schmeckende Wurzel der Kap-Bleiwurz volksmedizinische Bedeutung als Zugpflaster und als Mittel gegen Zahnschmerzen.

Im Botanischen Garten Wuppertal stehen drei Kübel mit der attraktiv-interessanten Kap-Bleiwurz auf der sogenannten Krokuswiese.

Text: Barbara Lawatsch 9/13

Fotos: Dirk Derhof

Quellenangabe:
Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band II, Paul Parey in Berlin u. Hamburg, 1960

Botanisches Institut Bonn: Dumont´s Große Pflanzenenzyklopädie, Band II, Du Mont, Köln,1998

http://de.wikipedia.org/wiki/Kap-Bleiwurz

http://www.hausgarten.net/pflanzen/balkonblumen/bleiwurz-pflege.html