Pflanze des Monats April 2006 – Kletterzwiebel
Botanischer Name: Bowiea volubilis Harv.Ex Hook
Deutscher Name: Kletterzwiebel
Pflanzenfamilie: Hyacinthaceae (Hyacinthengewächs)
Heimat / Geschichte:
Die Heimat von Bowiea volubilis sind die niedrigen, frostfreien Gebirgslagen in Süd.- und Ostafrika. Sie wurde von W.H. Harvey, Professor und Botaniker aus Dublin und dem Engländer Dalton Hooke beschrieben.
Botanik:
Die interessante Gattung Bowiea gehört zu den Hyacinthengewächsen und ist mit den Arten B. volubilis und B. kilimandscharica vertreten. Beide Arten bilden Zwiebelgruppen. Die oberirdisch gepflanzten Zwiebeln sind in jungen Jahren weiß bis hellgrün und verfärben sich im Alter dunkelgrün. Sie können eine Größe von bis zu 20 cm erreichen. Jede Zwiebel bildet ein bis zwei lineare Blätter die nach kurzer Zeit absterben und dann abfallen.
Danach entstehen dünne sich stark windende, reich verzweigte, kletternde und kriechende Sprosse. Von Juli bis September erscheinen die Blüten.
Die grün – weißen Blüten sind tagblühend. Sie besitzen kurze fleischige Stiele und sitzen in endständigen Rispen. Die Früchte sind eiförmig und papierartig umhüllt und tragen schwarze, glänzende Samen. Alle Pflanzenteile sind stark giftig. Im Monat Juli ist die Zwiebel am giftigsten.
Sie enthält Bovosid A, Glucobovosid A, Bovosid B und Bovosid C. Die Wirkung ist ähnlich dem Digitalis. Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, starker Speichelfluss und Herzstillstand sind möglich. Auch über die Haut kann das Gift aufgenommen werden und auf diese reizend wirken. Bei versehentlichem Verzehr sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden!
Standort / Pflege:
In frostfreien Lagen kann diese Kuriosität in stark drainierten Böden direkt ausgepflanzt werden. Bei starker Sonne bedarf es einer Schattierung. Im Gewächshaus und als Zimmerpflanze sollte sie in nicht zu großen Töpfen kultiviert werden. Als Substrat eignet sich besonders durchlässige Kakteenerde oder ein selbst gemischtes Substrat aus 1/3 Splitt, 1/3 Sand und 1/3 Einheitserde. Das Umtopfen der Zwiebeln ist nur alle paar Jahre notwendig.
Die Pflanztiefe beträgt etwa ein viertel der Zwiebel. Anfang Januar erfolgt der Austrieb, in dieser Zeit sollte nur mäßig gegossen werden.
Auch während der Wachstums und Blütezeit nur mäßig gießen. Ein bis zwei schwache Düngegaben mit Flüssigdünger der nicht stickstoffbetont ist sind während der Wachstumsperiode erforderlich. Am Ende der Wachstumsperiode und Blütezeit vertrocknen die Triebe und sterben ab. In der Vegetationspause werden die Zwiebeln hell, kühl, und trocken gelagert. Die Vermehrung von Bowiea volubilis findet über Samen statt.
Im zeitigen Frühjahr werden die Samen bei 21° zum Keimen gebracht. Nach dem keimen der Saat werden die Keimlinge in Kakteenerde ( siehe oben ) vereinzelt.
Text: Susanne Hermans 03/06
Quellenangabe:
Dumont´s große Pflanzenenzyklopädie Band 1
Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen