Früher & heute

Der Botanische Garten früher und heute

Der Botanische Garten Wuppertal wurde 1890 als Schulgarten auf der Fläche des heutigen Rosengartens auf der Hardt (Zentrale Parkanlage in Wuppertal) angelegt.

Im Jahre 1910 wurde dieser aus Platzgründen in das Gartengelände der Eller’schen Villa verlegt. Seit diesem Zeitpunkt bilden die Eller’sche Villa und der in der unmittelbaren Nachbarschaft stehende Elisenturm mit dem Botanischen Garten eine Einheit.

Der 1838 erbaute Elisenturm steht auf dem höchsten Punkt des Botanischen Gartens (220 m über NN). Mit einer Höhe von 21,40 m ist er weithin sichtbar und bildet den optischen Mittelpunkt dieses Bereiches der Hardtanlage.
Er erhielt seinen Namen nach Elise, der Gemahlin Friedrich Wilhelms IV. von Preußen und steht, wie die Eller’sche Villa, unter Denkmalschutz. Im sehr schönen Kuppelsaal des Turmes finden standesamtliche Trauungen statt.

Seit 1993 besteht der Verein der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Wuppertal e.V. Er unterstützt den Botanischen Garten durch aktive Mitarbeit, durch Sachspenden und Öffentlichkeitsarbeit. Größte bisherige Anschaffung des Fördervereins ist das im Jahr 2000 erstelle Schaugewächshaus für sukkulente (wasserspeichernde) Pflanzen. Heute gewinnt bei derzeit über 25.000 gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Arten der Naturschutz mehr und mehr an Bedeutung. Durch Kultur und Vermehrung dieser Arten wird deren Fortbestand gewährleistet und eine eventuelle Wiederansiedlung in der freien Natur möglich gemacht. Der Botanische Garten Wuppertal nimmt an einem weltweiten Samentausch mit anderen Botanischen Gärten teil.

Bei Führungen durch den Garten werden botanische Aspekte und ökologische Zusammenhänge – auch für Laien verständlich – vermittelt.

Die von März bis September einmal monatlich angebotene Pflanzenberatungszeit wird von vielen Ratsuchenden gerne angenommen.
Schwerpunkte sind hierbei:
– Diagnosen von Pflanzenkrankheiten
– Bestimmung von Schädigungen
– Aufzeigen von Behandlungsmöglichkeiten
– Hinweise zur Pflanzenernährung
– Tipps zur Pflanzenverwendung und Pflanzenauswahl
– Tipps für eine naturnahe Gartengestaltung, z. B. Biotope
– Kompostierung
– Verwendung heimischer Pflanzen
– biologischer Pflanzenschutz, etc.

 

2007 – Neue Schaugewächshausanlage für den Botanischen Garten 

Nördlich des Gartens lag die im Jahre 2003 aus Kostengründen geschlossene Stadtgärtnerei. Landschaftsarchitektonisch war Sie seit fast 100 Jahren ein Riegel, der die zentrale Parkanlage „Hardt“ zerschnitt.

In einem Parkpflegewerk für die Parkanlage Hardt von 1990, das die Wuppertaler Landschaftsarchitekten Gustav und Rose Wörner im Auftrag der Stadt erstellt haben, wurde die Idee der Erweiterung der Parkanlage auf dieser Fläche aufgegriffen. Damals wurde u.a. schon vorgeschlagen, den offenen Grünzug mit großzügigen Wiesenräumen in Ost-West-Richtung zu erweitern, den Botanischen Garten und den Elisenturm mit Wegen und entsprechenden Blickverbindungen anzubinden sowie eine locker angeordnete Gebäudegruppe als Schaugewächshäuser auszuweisen.

Praktische Gründe haben Botanischen Garten und Stadtgärtnerei über Jahrzehnte verbunden. Wurden doch in der Stadtgärtnerei die nicht frostharten Gewächse überwintert und Anzuchten der einjährigen Sommerblumen und anderer Pflanzen durchgeführt. Nach Schließung der Stadtgärtnerei musste neu organisiert werden.
Durch die Regionale 2006 wurde im Rahmen des Freiraumprogramms Talachse, das zu den Leitprojekten der Stadt Wuppertal gehört, der Bau einer neuen Schaugewächshausanlage möglich.

Die Regionale 2006 war ein Entwicklungsinstrument für das Bergische Städtedreieck. Getragen wurde die Regionale 2006 von den Städten Remscheid, Solingen und Wuppertal, gefördert wurde sie durch das Land Nordrhein-Westfalen. Die drei Städte haben seit 2001 gemeinsam strukturwirksame Projekte entwickelt, die städtebauliche, kulturelle und wirtschaftliche Akzente für den Strukturwandel in der Region setzen. Ziel ist, die Region zu profilieren und zukunftsfähig zu machen.
Im Rahmen der Regionale 2006 wurde das ehemalige Gelände der Stadtgärtnerei zu einem „Neuen Garten für die Stadt“ umgestaltet und in die Parkanlage integriert. Gegenüber des Botanischen Gartens und dem Elisenturm entstand ein großzügiger Platz mit einer lang gestreckten Wassertreppe in der Mitte.
An der Nordseite des Platzes wurden drei Gewächshäuser in einer Süd-Nord-Achse errichtet. Ein großes Demonstrationsgewächshaus mit rund 400 m² Grundfläche und zwei kleinere Satelliten mit jeweils rund 100 m² Grundfläche schieben sich in den Park hinein. Diese Gewächshäuser stellen nun die Erweiterung des Botanischen Gartens dar und bieten Platz für die Pflanzenüberwinterung, Pflanzendemonstration und Anzuchten.

Das Demonstrationsgewächshaus auf der Südseite beherbergt erstmalig tropische Pflanzen auf einer Fläche von ca. 150 qm. Schwerpunkt sind tropische Nutzpflanzen. Die Nordseite des Hauses mit ca. 250 qm ist im Sommer als Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche, im Winter zur Überwinterung von Pflanzen genutzt.
Die beiden kleineren, jeweils 100 qm großen Gewächshäuser, bieten Platz für Spezialsammlungen von Zwiebeln- und Knollengewächsen sowie Kakteen.

Die gesamte Anlage des „Neuen Gartens Hardt“ auf einer Fläche von 3,6 ha wurde am
05. Mai 2007 vom Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung in einem feierlichen Akt eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben.