Mai

Pflanze des Monats Mai 2015 – Schneeglöckchenbaum

Halesia

Botanischer Name: Halesia carolina L. (syn. H. tetraptera Ellis)

Deutsche Namen: Schneeglöckchenbaum, Silberglocke

Pflanzenfamilie: Styracaceae (Storaxbaumgewächse)

Heimat / Geschichte:
Der Schneeglöckchenbaum (Halesia carolina L.) ist in kühl – gemäßigten Klimazonen im Südosten Nordamerikas und in Ostchina beheimatet. Er wächst dort in tiefen Lagen feuchter, nährstoffreicher Wälder. Im Tertiär war er auch in Mitteleuropa verbreitet.
Seinen Namen verdankt er dem englischen Botaniker Stephen Hales (1677 bis 1761).
Der deutsche Name des Schneeglöckchenbaumes lässt sich leicht erklären, wenn man die Blüten dieses wunderschönen Gehölzes betrachtet.

Botanik:
Die Gattung Halesia gehört zur Familie der Styracaceae oder Storaxbaumgewächse. Sie umfasst nur etwa 5 Arten. Von den bekannten Arten werden im allgemeinen nur zwei im Handel angeboten: Halesia monticola und Halesia carolina.
Die Halesia – Arten sind sommergrüne, große, tief wurzelnde Sträucher oder Bäume mit flach ausgebreiteten Ästen. Die jungen Äste hängen leicht über.
Die Sträucher oder Bäume werden etwa 5 m – 8 m hoch und oft genauso breit.
Die dunkelgrünen, wechselständigen Blätter sind eiförmig – elliptisch, spitz zulaufend,
5 cm – 10 cm lang, am Rand fein gesägt, oberseits zuerst filzig, jedoch bald kahl, unterseits behaart. Im Herbst färben sie sich leuchtend gelb.
Der einhäusige, zwittrige Schneeglöckchenbaum blüht von April bis Mai noch vor dem Blattaustrieb, immer mit weißen Blütenglocken. Ihre glockige Form erinnert an die Blüte der Schneeglöckchen. Die vierzipfeligen Einzelblüten mit 8 – 16 Staubblättern sind bis zu 1,5 cm lang, hängen an 1 cm – 2 cm langen Stielen zu 2 bis 5 Blüten achselständig in Büscheln wie aufgereiht an vorjährigen Trieben. Die Befruchtung erfolgt durch Insekten.
Auch die vierflügeligen, braunen, 2,5 cm – 3,5 cm langen, eiförmigen Steinfrüchte mit 1 – 3 Samen, hängen bis zum Frühjahr an den Zweigen. Sie sind eine besondere Zierde.
Der Schneeglöckchenbaum (Halesia carolina L.) ist bis -20°C winterhart und fast frei von Krankheiten und Schadinsekten.

Standort / Pflege / Verwendung:
Schneeglöckchenbaum (Halesia carolina L.) hat keine forstliche Bedeutung. Aber er gehört zu den schönsten Blütengehölzen, wenn er ab April über und über mit kleinen schneeweißen Glöckchenblüten bedeckt ist. Er sollte viel öfter in Garten- und Parkanlagen Verwendung finden.
Er bevorzugt geschützte, vollsonnige bis leicht schattige Lagen. Deshalb findet man ihn auch im Wuppertaler Botanischen Garten im unteren Hangbereich unter hohen Bäumen. Er benötigt einen nähstoffreichen, lehmig – humosen, lockeren, feuchten und sauren Boden. Kalk verträgt er nicht. Er wächst da gut, wo auch Rhododendron gedeiht.
Bei Bedarf kann er im Februar oder März geschnitten werden. Die Vermehrung geschieht durch Samen im Herbst oder durch Weichholzstecklinge im Sommer.
Mit überschwänglichen Worten – traumhaft – zauberhaft – wird immer wieder die Blüte der Silberglocke beschrieben. Da der Schneeglöckchenbaum mit seiner Wuchshöhe die für Hausgärten erträglichen Grenzen nicht überschreitet, sollte er dort auch seinen Standort finden. Allerdings sollte er allein stehen, da nur so seine Schönheit und sein Zierwert zu jeder Jahreszeit zur Geltung kommen.

Text: Barbara Lawatsch 04/04 -04/15

Foto: Frank Telöken

Quellenangabe:
Encke, Fritz Parey´s Blumengärtnerei, Band I, Paul Parey in Berlin und Hamburg, 1958

Ulmers Pflanzenmagazin, Gartenpraxis 4 / 1978, Eugen Ulmer, Stuttgart

Botanisches Institut Bonn, Dumont’s Große Pflanzenenzyklopädie, Band 1, DuMont, Köln, 1998

Bärtels, Andreas: Enzyklopädie der Gartengehölze, Eugen Ulmer, Stuttgart, 2001

www.baumkunde.de/Halesia_carolina/
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