Dezember

Pflanze des Monats Dezember 2011 – Weidenblättrige Zwergmispel

Botanischer Name: Cotoneaster salicifolius Franch.

Deutsche Namen: Weidenblättrige Zwergmispel,
Weidenblättrige Steinmispel

Pflanzenfamilie: Rosaceae (Rosengewächse)

Heimat / Geschichte:
Die Heimat der Zwergmispel ist Vorderasien, der Himalaja, China, Sibirien und Nordafrika.
Der Name der baumartigen, auch kleinen unbewehrten Sträucher, die immergrün oder auch sommergrün sind, leitet sich von den lateinischen Namen „cotoneus“ = Quittenbaum und „astro“ = kümmerlich, unvollkommen, also etwa „nutzlose Quitte“, ab. Die Art Cotoneaster salicifolius Franch. ist in den Laubwäldern von Setchuan in Westchina beheimatet und wurde bei uns Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt.
Unter den Cotoneaster – Arten sind kaum auffallend blühende Arten zu finden. Und doch hat diese Gehölzgattung eine große gärtnerische Bedeutung erfahren. Zahlreiche Arten werden in vielfältiger Weise in Parks, auf Friedhöfen und in Gärten verwendet.
Kreuzungen mit Cotoneaster salicifolius Franch. sind sehr beliebt.

Botanik:
Die Gattung Cotoneaster, von der es etwa 50 Arten gibt , gehört zur Familie der Rosaceae, der Rosengewächse. Zur Verwandtschaft gehören auch der Feuerdorn (Pyracantha), der Weißdorn (Crataegus) und die Felsenbirne (Amelanchier).
Cotoneaster zeichnet sich durch eine große Formenvielfalt aus. Es gibt unter ihnen kriechende und hochwachsende Arten.
Die Weidenblättrige Zwergmispel ist eine attraktive, immergrüne Art mit schmalen, lanzettlichen 1 – 2 cm breiten Blättern. Die wechselständigen Laubblätter sind ungeteilt und ganzrandig. Sie haben 5 – 12 Paar netzartige, später rötliche Adern, die tief in die glänzende, runzlige Oberseite eingesenkt sind.
Die Unterseite der 4 – 8 cm langen Blätter ist weißgrün und filzig. Charakteristisch ist auch der nach unten gebogene Rand der spitz zulaufenden Blätter. Im Herbst und Winter verfärben sie sich bronzefarben.
Der Strauch hat lange, gebogene Triebe und kann 3 m – 4,5 m hoch werden, in seiner Heimat 4 m – 6 m.
Cotoneaster salicifolius Franch. blüht im Juni mit kleinen, weißen, zwittrigen Blüten, die in Doldenrispen sitzen. Die Blüten setzten sich auf 5 bleibenden Kelchblättern, 5 rundlichen Kronblättern, 2 – 5 Griffeln und 15-20 Staubblättern zusammen.
Die 4 – 6 mm dicken, kugeligen, mehligen, zwei – bis dreikernigen Apfelfrüchte sind hellrot.
Sie reifen im Oktober. Für ihre Verbreitung sorgen vorwiegend Vögel.

Standort / Pflege:
Cotoneaster-Arten bevorzugen sonnige Standorte. Sie vertragen keine übermäßige Nässe und keine starke alkalischen Böden. Sie sind genügend frosthart. Außerdem gelten sie als rauchhart und sind somit unempfindlich gegen Luftschadstoffe.
Viele Arten sind mit ihrem reichen, meist hochroten Fruchtschmuck, der oft bis in den Winter hinein hält, wertvolle Fruchtsträucher für Vögel. Sie sind begehrte Solitärgehölze, eignen sich aber auch als Heckensträucher und Bodendecker.
Cotoneaster werden generativ oder durch Stecklinge vermehrt. Bei strauchigem Cotoneaster entstehen junge Triebe im mittleren Bereich der älteren Triebe.
Arten dieser Gruppe regenerieren sich nach einem starken Rückschnitt nur schlecht. Hochwachsende, immergrüne Arten werden nie zu dicht und brauchen deshalb auch nicht geschnitten zu werden. Das gilt auch für zwergig wachsende Arten. Kriechende Arten und ihre Sorten vertragen selbst einen radikalen Rückschnitt bis ins alte Holz.
Die Weidenblättrige Zwergmispel ist ein eleganter, formschöner Strauch, der von Gärtnern sehr geschätzt wird.
Im Botanischen Garten Wuppertal steht Cotoneaster salicifolius Franch. im mittleren Hangbereich in der Nähe der winterharten Alpenveilchen und der Grannenkiefer.

Text: Barbara Lawatsch 11/11

Foto: Prof. Dr. Manfred Brusten


Quellenangabe:

Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei , Band I, Paul Parey in Berlin und Hamburg, 1956

Krüssmann, Gerd: Handbuch der Laubhölze, Band I, Verlag Paul Parey in Berlin und Hamburg, 1976

Ulmers Pflanzenmagazin: Gartenpraxis 4/1986l, Gartenpraxis 5/1986, Verlag Eugen Ulmer / Stuttgart