Pflanze der Monate Februar / März 2007 – Alpenveilchen
Botanischer Name: Cyclamen coum Mil. ssp. coum
Deutsche Namen: Alpenveilchen
Pflanzenfamilie: Primulaceae (Primelgewächse)
Das Cyclamen coum Miller ssp. coum gehört zu der Familie
der Primulaceae. Die Cyclamen sind mit etwa 15 Arten im südlichen Mitteleuropa und im Mittelmeergebiet vertreten. Der Name Cyclamen stammt aus dem griechischen und bezieht sich auf die scheibenförmigen Knollen (gr.: kyklaminos, von kyklos = Kreis, runde Scheibe).
Verbreitung:
Das Verbreitungsgebiet von Cyclamen coum ssp. coum erstreckt sich von Kleinasien, Taurus, Armenien über den Libanon bis Südwestanatolien.
An den heimischen Standorten ist Cyclamen coum ssp. coum in Sommerlaubwäldern bis in den halbalpinen Bergregionen zu finden. In alpinen Kiefernwäldern sogar bis in den alpinen Regionen.
Beschreibung:
Die Knollen sind klein und werden nur ca. 5 cm im Durchmesser groß. Sie sind flach-kugelig und im Gegensatz zu anderen Arten glatt, leicht behaart und bilden ihre Wurzeln in der Mitte der Unterseite aus. Die glänzenden Blätter, welche sehr unterschiedlich sind, können rundlich bis nierenförmig sein. Ebenfalls kann die Farbe variieren, entweder grün oder grün-gefleckt. Die Nervatur der Blätter ist oberseits stark eingesenkt. Auch die kleinen zierlichen Blüten variieren in der Farbe. Sie sind rosakarminrot bis rosa.
Kultur und Standort:
Ende August treibt die Knolle Blätter und Blüten. Die Blüten erscheinen aber erst, je nach Wetterlage, ab Ende Januar oder Anfang Februar. Die winterliche Kälte macht den Pflanzen nichts aus, wenn bei der Wahl des Standortes auf einige wichtige Kriterien geachtet wird. So sollte ein Standort gewählt werden, der leicht beschattet ist, damit bei starken Frösten ohne Schneefall, die Sonne die eingefrorenen Blätter nicht zu schnell auftauen kann. Kann ein solcher Standort nicht gewählt werden, muss das Cyclamen coum ssp. coum in diesen Frostperioden mit Fichtenzweigen oder ähnlichem abgedeckt werden. Dieses ist kein Schutz vor der Kälte, wie man eventuell vermuten könnte, sondern ein Sonnenschutz.
Nach der Blüte ziehen die Blätter ein und die durch die Befruchtung entstandenen Samenstände drehen sich wie eine Spirale am Blütenstengel zum Boden. In dieser Stellung reifen sie aus und verbreiten sich stark. Ein durch Aussaat vermehrtes Alpenveilchen kann schon nach zwei Jahren blühen. Der Boden sollte humos, aber nicht zu nass sein. Lauberde ist für die Kultur von C. coum am besten. Eine gewisse Sommertrockenheit ist von Vorteil. Um dieses zu erreichen sollte entweder der Standort unter Bäumen gewählt werden, oder man muss gut dränieren.
Es ist sehr wichtig zu wissen, das alle Cyclamen – Arten absolut geschützt sind, da sie unter das „Washingtoner Artenschutz- Abkommen“ fallen. Alle Pflanzenliebhaber sollten sich deshalb vor dem Kauf vergewissern, ob die Knollen, die zum Verkauf angeboten werden, von ausgewiesenen Nachzuchten stammen. Falls Zweifel bestehen, sollte man besser auf den Kauf verzichten, um den Ausgrabungen am natürlichen Standort entgegen zu wirken. An den Naturstandorten werden Knollen zum Verkauf entnommen. Deshalb sind dort die Bestände mittlerweile schon gefährdet.
Anzucht:
Die Nachzucht aus Samen ist ausgesprochen einfach.
Zum leichteren Keimen werden die Samen 24 Stunden zum vorquellen ins Wasser gelegt. Die gequollenen Samen legt man in gut durchlässige, nährstoffarme Erde aus. Diese werden ca. 1 cm abgedeckt. Alle Alpenveilchen sind Dunkelkeimer, das heißt, sie können nur bei absoluter Dunkelheit keimen. Zur Unterstützung des Keimvorganges werden die Saatschalen auch gelegentlich mit schwarzer Folie abgedeckt.
Cyclamen coum ssp. coum im Botanischen Garten Wuppertal:
Für die großen Flächen von ausgepflanzten Alpenveilchen ist der Botanische Garten Wuppertal über die Stadtgrenzen, in Fachkreisen, bekannt. Wenn im optimalen Falle eine dünne geschlossene Schneedecke die Alpenveilchen überdeckt, ergeben die aus dem Schnee herausragenden Blüten eine traumhafte Kulisse. Aus diesem Grunde werden Besucher und Fotografen scharenweise im Winter in den Botanischen Garten gelockt.
Neben dem hier beschriebenen Cyclamen werden außerdem im Botanischen Garten noch folgende Arten kultiviert:
– Cyclamen africanum Boiss. et Reut.
– coum Mill. ssp. caucasicum (K.Koch) Schwarz
– graecum Link
– hederifolium Ait.
– intaminatum (Meikle) C.Gray-Wilson
– libanoticum Hilderb.
– mirabile Hilderb.
– persicum Mill.
– pseudibericum Hilderb.
– purpurascens Mill.
– repandum Sibth. Et Sm.
– rohlfsianum Aschers.
Text: Dirk Derhof
Foto: Frank Telöken