Juni

Pflanze des Monats Juni 2013 – Fuchsie

P1200450- Fuchsia Cultivars 'Swingtime' - Fuchsie, Gartenform

Botanischer Name: Fuchsia L.

Deutscher Name: Fuchsie

Pflanzenfamilie: Onagraceae (Nachtkerzengewächse)

Heimat / Geschichte:
Die Fuchsie (Fuchsia L.) ist in den Gebirgswäldern Mittel- und Südamerikas beheimatet, um den Äquator sogar bis in große Höhen von 300 m. Einige Vorkommen gibt es auch auf Neuseeland. Sie ist eine sehr alte Pflanze.
Der Mönch Charles Plumier beschrieb die Fuchsia triphylla und gab ihr 1693 zu Ehren des Botanikers und Arztes Leonhart Fuchs (1501-1566) den Namen Fuchsie.
Viele der heutigen unzähligen Fuchsiensorten stammen von den drei ersten Wildarten ab, die nach Europa gelangten: Fuchsia triphylla, Fuchsia magellanica und Fuchsia coccinea.
Die Züchtungsgeschichte der europäischen Fuchsien beginnt verstärkt in der Mitte des
19. Jahrhunderts in England.
Verwilderte Bestände als Gartenflüchtlinge findet man vor allem an den klimatisch günstigen Westküsten Irlands, Schottlands, Englands und Frankreichs.
Fuchsien wurden begehrte Zierpflanzen. Die europäische Fuchsienbegeisterung dauerte etwa von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.
Danach galt die Fuchsie als altmodisch. Doch jetzt hat das Interesse an Fuchsien bei uns in den letzten Jahrzehnten wieder zugenommen. Die erste deutsche Fuchsienausstellung fand 1978 in Bad Neuenahr statt, und die Deutsche Fuchsiengesellschaft wurde 1981 gegründet. 

Botanik:
Die Fuchsie (Fuchsia L.) gehört innerhalb der Familie der Onagraceae (Nachtkerzen-gewächse) mit etwa 100 Arten zur Gattung Fuchsia. Aus ihr sind ungefähr 12000 Sorten durch Züchtung vorläufig entstanden. Die Fuchsie ist ein verholzender, sommergrüner Strauch oder Baum mit sehr unterschiedlichen Erscheinungsbildern.
Fuchsien sind nicht frosthart. Züchtungen mit Fuchsia magellanica haben aber inzwischen bedingt winterharte Sorten, die sich nach dem Winter aus dem Wurzelstock regenieren, hervorgebracht. Die spitz – ovalen, kurz gestielten, grünen Blätter der Fuchsie haben meistens leicht gezähnte Ränder. Die Blätter stehen in gegenständigen Paaren oder Büscheln. Die farbenprächtigen, charakteristischen Blüten erscheinen während einer langen Blühzeit vom Sommer bis zum späten Herbst. Sie wachsen achselständig, meistens röhrig und in endständigen, langstieligen Büschen hängend. Vielfach sind sie zweifarbig. Die Krone ist dann andersfarbig als die Röhre. Auch die Farbe der Kelchblätter bildet oft einen hübschen Kontrast zu Blütenkrone. Die Farbigkeit reicht von Weiß bis zu den verschiedensten Rottönen. Nur der Traum von einer echt gelben Blüte oder einem reinen, nicht verblassenden Blau konnte noch nicht verwirklicht werden.
Die etwas zurückgebogenen 4 Kelchblätter sitzen an der langen Kelchröhre. Bei einfachen Blüten bilden 4 Blütenblätter die glockige Blütenkrone. Der Griffel und 8 Staubblätter ragen weit aus der Krone heraus. In ihrer Heimat werden die Blüten hauptsächlich durch Vögel (Kolibris), bei uns durch Insekten (Hummeln) bestäubt. Der Fruchtknoten ist vierfächerig. Die sich aus dem Fruchtknoten entwickelnde fleischige, dunkle, ovale Beerenfrucht kann viele Samen enthalten.
Die Fuchsien sind u. a. anfällig für Blattläuse, Rote Spinnenmilben und die Weiße Fliege.

Standort / Pflege:
Die Fuchsie (Fuchsia L.) ist eigentlich keine Zimmerpflanze. Im Sommer steht sie besser im Halbschatten in Töpfen und Kübeln auf Balkonen oder Terrassen oder hängt in Ampeln. Besonders dekorativ und beliebt sind halbhohe Fuchsienstämme. Volle Sonne und Trockenheit verträgt sie nicht. Den Winter überdauert sie gut in hellen Räumen mit Temperaturen von 8°C – 11°C.
Während dieser Zeit wird sie nicht gedüngt und nur mäßig gegossen. Sie kann dann auch zurückgeschnitten werden.
Die Fuchsie zählt zu den wenigen Arten, die in einem regenreichen Sommer üppigen Blütenschmuck tragen, da sie am besten bei einer Temperatur zwischen 16°C und 24°C und hoher Luftfeuchtigkeit gedeiht. Für die Kultivierung einer Fuchsie verwendet man Blumenerde auf Kompostbasis. Während der Wachstumszeit muss sie reichlich mit Nährstoffen versorgt werden.
Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge oder Samen.
In den Ursprungsländern werden die essbaren Beeren der Fuchsie in Zucker eingelegt oder auch roh gegessen. Über die heilkundliche Verwendung der Fuchsie dort gibt es nur geringe Informationen. In der europäischen Volksheilkunde hat sich die Fuchsie gar nicht etabliert.
Fuchsien können sehr alt werden. Deshalb werden sie bei Fuchsien – Liebhabern innerhalb einer Familie auch von Generation zu Generation weitergegeben.

Text: Barbara Lawatsch  5/13

Foto: Prof. Dr. Manfred Brusten

Quellenangabe:   
Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band II, Paul Parey in Berlin u. Hamburg, 1960

Botanisches Institut Bonn : Dumont´s Große Pflanzenenzyklopädie, Band 1, Du Mont, Köln, 1998

Jelitto, Schacht,Simon: Die Freiland-Schmuckstauden, Band 1, Eugen Ulmer, Stuttgart, 2002

Gartenpraxis 6 / 2008, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

http://de.wikipedia.org/wiki/Fuchsien

http://www.pflanzenfreunde.com/fuchsie.htm