Juli

Pflanze des Monats – Wiesenbocksbart

Botanischer Name: Tragopogon pratensis L.

 Deutsche Namen: Wiesenbocksbart

 Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)

Heimat/Geschichte:

Der Wiesenbocksbart (Tragopogon pratensis L.) ist in Europa, bis auf Nordeuropa, heimisch. Seine ursprünglichen Vorkommen liegen in Asien, in der Türkei, in Kasachstan, Sibirien und in der Mongolei. In der übrigen Welt wie Nordamerika und Neuseeland ist er ein Neubürger (Neophyt).

Der Name Bocksbart setzt sich aus den griechischen Wörtern tragos = Bock und pogon = Bart zusammen.

Carl von Linné beschrieb die Pflanze 1753.

Botanik:

Der Wiesenbocksbart (Tragopogon pratensis L.) gehört mit etwa 100 Arten zur Gattung Tragopogon (Bocksbärte) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Er ist eine zwei- bis mehrjährige, sommergrüne, krautige Pflanze, die bis 50 cm hoch werden kann. Die ganze Pflanze enthält Milchsaft. Er hat eine starke, tiefreichende Pfahlwurzel, aus der der glatte, innen hohle, oben leicht angeschwollene Stängel wächst. Er ist rosettenartig am Grund und am Stängel wechselständig von bis zu 50 cm langen, grasartigen, spitz zulaufenden, halb stängelumfassenden Blättern umgeben. Sie sind häufig in der Mitte abwärts gebogen oder geknickt.

Am Ende des Stängels sitzt das Blütenkörbchen. Die Körbchen sind etwa 4 cm breit und werden von bis zu 50 gelben Zungenblüten einreihig umgeben und von 8 spitzen Hüllblättern eingefaßt.

Charakteristisch sind die an der Spitze braun-violetten Staubblätter, die dem Blütenkopf ein gesprenkeltes Aussehen verleihen.

Die abgeblühten, welken Zungenblüten ragen aus den zusammengefallenen Hüllblättern wie ein Ziegenbart heraus. Das gab der Pflanze den Namen.

Der Wiesenbocksbart blüht von Mai bis August. Die Blütenstände öffnen sich bei schönem Wetter etwa um 8 Uhr morgens und schließen sich um die Mittagszeit wieder.
Sie werden von Insekten bestäubt.

Die schnabelartigen, etwa 2,5 cm langen, glatten Früchte des Wiesenbocksbarts mit fedrigem Pappus, der ihm ein Pusteblumen-Aussehen verleiht, werden vom Wind als Schirmchen fortgetragen.

Standort/Pflege:

Der Wiesenbocksbart (Tragopogon pratensis L.) ist auf Fettwiesen verbreitet. Er bevorzugt nährstoffreiche, tiefgründige, basenreiche Böden, liebt Sommerwärme und meidet Staunässe. In den Alpen ist er bis in eine Höhe von 2000 Metern zu finden.

Verwendung:

Alle Teile des Wiesenbocksbarts sind essbar. Die Triebe und Blütenknospen der jungen Pflanze erinnern im Geschmack an Spargel. Die Wurzel kann ähnlich wie die Schwarzwurzel zubereitet werden. Die Blätter lassen sich roh als Salat und gekocht wie Spinat zubereiten.

Auch in der Pflanzen- und Naturheilkunde spielt er eine Rolle. Die Blätter, der Saft und die frisch gesammelten Wurzeln werden äußerlich und innerlich verwendet. Sie helfen bei Gicht und Rheuma, bei Hauterkrankungen und gegen Warzen. Die Anwendung hat außerdem einen blutreinigenden, harntreibenden und schweißtreibenden Effekt.

Im Botanischen Garten Wuppertal steht der Wiesenbocksbart unter anderem am Elisenturm.

Quellenangaben:
Text: Barbara Lawatsch 6/21
Fotos: Dirk Derhof

Weiterführende Literatur:

Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band II, Paul Parey, Berlin, Hamburg, 1960

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