April

Pflanze des Monats April 2008 – Busch-Windröschen

Botanischer Name: Anemone nemorosa L.

Deutsche Namen: Busch-Windröschen, Windling, Kleine Anemone, Osterblume

Englische Namen: Wind Flower, Wood Anemone

Pflanzenfamilie: Ranuculaceae (Hahnenfußgewächse)

Heimat / Geschichte:
Im zeitigen Frühjahr entfalten sich die Busch – Windröschen (Anemone nemorosa L.) zur Freude der Spaziergänger als weiße Teppiche in den noch lichtdurchfluteten Laubwäldern der gemäßigten und kälteren Zonen der nördlichen Erdhalbkugel.
Der griechische Name „anemos“ bedeutet „Wind“.
In der Mythologie soll Anemona eine Nymphe am Hof der Göttin Flora gewesen sein. Floras Gatte Zephyr, der Gott des Windes, verfiel der Schönheit Anemonas. Die eifersüchtige Flora verwandelte Anemona deshalb in eine Blüte, die seither Anemone heißt.
Als Frühlingsboten haben die zarten Blüten auch eine symbolische Bedeutung. Wegen ihrer kurzen Blühdauer sind sie ein Sinnbild für die Vergänglichkeit der Schönheit und des Lebens.

Botanik:
Das Busch-Windröschen (Anemone nemorosa L.) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und mit vier Arten, die in Deutschland vorkommen, zur Untergattung: Anemone (syn. Euanemone Prantl).
Insgesamt umfasst die Gattung Anemone L. etwa 130 Arten in unterschiedlichsten Lebensbereichen, die im Frühjahr aber auch im Herbst blühen.
Die niedrige Staude hat braune, zarte, kriechende Rhizome und wird 15 – 25 cm hoch.
Die Grundblätter sind gerundet, 3fingrig. Die drei handförmigen, quirlständigen Hochblätter an den Stängeln sind 5 – 12 cm lang. Deren schmale Blättchen sind gelappt und gezähnt.
Wegen seiner Blütezeit von März bis April ist das Busch – Windröschen auch als „Osterblume“ bekannt. Es blüht nicht duftend, schalenförmig 2-3 cm breit, mit 6-8 weißen, außen oft rosavioletten Blütenhüllblättern. In der Blütenmitte besitzt es ein Staubbüschel. Der Griffel ist kurz und gebogen.
Die Fruchtstände beinhalten unzählige Früchtchen. Das Reifestadium ist schwer zu erkennen. Es ist erreicht, wenn sich die Früchtchen durch Reiben leicht vom Fruchtstand lösen.
Rein weiße Busch-Windröschen sind sehr selten.
Weniger häufig sind auch die gelben Windröschen (Anemone ranunculoides L.), die mehr in Auwäldern wachsen. Zwischen beiden Wildformen sind aber Bastarde möglich.

Standort / Verwendung :
Das eigentlich anspruchslose Busch-Windröschen (Anemone nemorosa L.) bevorzugt feuchte, auch halbschattige, humose Standorte und trockenere Bedingungen nach dem Abwelken der Blätter in der Ruhephase im Sommer.
Es wächst sogar da am besten, wo andere Pflanzen kaum noch wollen. Das Busch-Windröschen wächst auch in Gärten recht gut. Man muss es nur in Ruhe lassen.
Durch Rhizomschnittlinge kann es in der Ruhephase vermehrt werden. Es wird aber nicht nur vegetativ, sondern auch generativ vermehrt.
Alle Pflanzenteile sind giftig. Der Kontakt mit dem Pflanzensaft kann Hautreizungen hervorrufen, der Genuss zu Darm- und Nierenschädigungen führen.
Anemonenbrand (ein Rostpilz), Echter Mehltau, Blattälchen, Raupen- und Schneckenfraß können der Pflanze zusetzen.

März
Die Wälder brausen nah und fern.
Die Erde riecht, es regnet gern.
Windröschen stehn im apern Grund.
Josef Weinheber

Text: Barbara Lawatsch 03/08

Fotos: Prof. Dr. Manfred Brusten

Quellenangabe:
Encke, Fritz: Pareys Blumengärtnerei, Band 1, Paul Parey in Berlin u. Hamburg, 1958

Feßler, Alfred: Ulmers Pflanzenmagazin, Gartenpraxis 3, Eugen Ulmer, Stuttgart, 1984

Roth, Daunderer, Kormann: Giftpflanzen-Pflanzengifte, Nikol, Hamburg, 1994

Botanisches Institut Bonn: Dumont`s Große, Pflanzenenzyklopädie, Band 1, Du Mont, Köln, 1998

http://www.mdr.de/mdr-garten/1907231-277.html
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