„Buch und Malerei im Botanischen Garten“ war Thema einer Veranstaltung der Friedrich-Spee-Akademie im Trausaal des Elisenturms am 27. September 2020.
Sie trauten sich, gemeinsam aufzutreten: Die Malerin Ines Pröve und der Schriftsteller und promovierte Historiker Matthias Dohmen. Er schreibt Geschichten und über Geschichte, sie brilliert mit Farben. Der Historiker und Journalist liest aus seinen Frauenporträts, Ines Pröve, Malerin und eine der porträtierten Frauen aus dem Tal, zeigt neue Arbeiten auf Papier.
Dohmen las einige Porträts, von denen er weiß, dass sie gut ankommen, oder er fasste sie kurz zusammen. Dazu gehören „Hausmusik inklusive“ (Christine Flunkert), „Johannes Rau war ihr Trauzeuge“ (Bärbel Goebel), „Keramik statt Rüben“ (Margrethe Mencke), „Andere Länder, andere Eulen“ (Esther Nowoczin), „Im Schatten der Rotbuche“ (Ines Pröve-Hesse), „Entspannung im Elefantenhaus“ (Martina Schürer), „Die Menschenfängerin“ (Ingrid Schuh) oder „Bauchtanz im Narrenkeller“ (Hatice Werner).
Kontrapunkt zum literarischen Erleben war die visuelle Auseinandersetzung mit den Arbeiten auf Papier von Ines Pröve. Die Arbeiten sind dem informellen Expressionismus zuzuordnen und sind mehrschichtig mit Öl, Pigmenten und Tusche aufgebaut. Ines Pröve erläuterte die Entstehung zwischen Intuition (ein inneres Bild vor Augen habend, einfach fließen lassen, Bild drehen, weiterarbeiten) und Ratio, die den Bildaufbau kompositorisch logisch einfordert.
Eine Linie erzeugt eine Bewegung, und ein Farbklecks verschiebt die Aufmerksamkeit. Es geht um die Ausstrahlung von etwas Geheimnisvollen, und schon bemüht sich unser Gehirn, es einzuordnen, etwas Bekanntes darin wiederzuerkennen. Das ist bei jedem Betrachter unterschiedlich.