Oktober

Pflanze des Monats Oktober 2015 – Blutbuche

Botanischer Name:   Fagus sylvatica f. purpurea

Deutscher Namen:   Blutbuche,
Purpurbuche

Pflanzenfamilie:       Fagaceae (Buchengewächse)

Heimat / Geschichte:
Die Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea) ist eine Varietät der heimischen Rot – Buche (Fagus sylvatica L.) und durch Mutation entstanden. Der älteste Fundort einer Blutbuche vor 1680 liegt im Kanton Zürich. Ihre Kultur begann aber erst im 18. Jahrhundert.
Rotbuchenreiche Laubmischwälder bis in Gebirgslagen sind die natürliche und wichtigste bestandbildende Vegetation großer Teile Mitteleuropas. Die Rot-Buche gilt als Zeigerpflanze für das atlantische Klima und begann sich nach der letzten Eiszeit vor etwa 4800 Jahren wieder zu verbreiten.
Das lateinische Wort „fagus“ steht für Wald.
Die Rot-Buche erhielt ihren Namen wegen ihres leicht rötlichen Holzes.

Botanik:
Die Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea) gehört zu den 10 Arten der Gattung Fagus (Buche) innerhalb der Familie der Buchengewächse (Fagaceae) .
Sie hat ein weit verzweigtes Wurzelsystem mit vielen Feinwurzeln. Sie ist sehr windbeständig. Allerdings sind die Wurzeln gegen Verdichtung, Anschüttung, Abgrabung und Versiegelung sehr empfindlich.
Der sommergrüne, frostharte, schnell wachsende Baum kann 35 m hoch und ebenso breit werden. Er kann ein Alter von 200 Jahren erreichen. Sein jährliches Höhenwachstum beträgt etwa 70 cm und wird nach 150 Jahren eingestellt.
Die Blutbuche hat eine rundliche Krone und weit ausladende Äste. Der Stamm reicht bis in die Krone und hat eine glatte, silbergraue Rinde.
Die breit-eiförmigen, wechselständigen, bis 1,5 cm gestielten Blätter sind etwa 10 cm lang und 5 cm breit. Sie haben eine kurze Spitze und sind am Rand leicht gewellt. Im jungen Stadium sind sie seidig behaart, später glänzend. Die Blätter treiben im Frühjahr, gleichzeitig mit den Blüten, dunkelrot aus, werden später rot – grün und im Herbst rotbraun. Sie sind im Laufe des Jahres nur noch schwer von denen der Rot – Buche zu unterscheiden.
Das verwelkte Laub hängt bis ins Frühjahr hinein an den Ästen.
Die Rotfärbung der Blätter ist auf das Fehlen eines Enzyms zurückzuführen, das den Farbstoff Anthocyan nicht abbaut, sodass das Blattgrün (Chlorophyll) im Inneren des Blattes nicht sichtbar wird.
Die erste Blüte erscheint im April / Mai erst nach etwa 15 – 20 Jahren.
Die Blüten sind einhäusig, doch getrennt geschlechtig und in Büscheln angeordnet. Die männlichen Blüten hängen in zahlreichen, rötlichen, bis 5 cm langgestielten, kugeligen Köpfchen. Sie haben jeweils etwa 7 gelbe Staubblätter.
Die weiblichen, aufrechten Blütenpaare mit je 3 herausragenden, rosafarbenen Narben, bilden vierklappige, weichstachelige Fruchtbecher (Kupula). Die Befruchtung erfolgt durch Windbestäubung. Sie geben zur Reife im Herbst zwei dreikantige, ölhaltige Nüßchen, die Bucheckern, frei. Diese sind glänzend, kastanienbraun und bis zu 2 cm lang.
Für Vögel, Eichhörnchen, Rehe, Wildschweine, auch Mäuse sind sie eine viel genutzte Nahrungsquelle. Die Tiere tragen zur Sämlingsbildung bei, da sie die angelegten Bucheckernvorräte auch vergessen. Auch für die Schweinemast wurden die Bucheckern früher verwendet.
Für Menschen sind sie u. a, wegen des hohen Anteils an Oxalsäure nur begrenzt als Nahrung nutzbar, wurden in Notzeiten aber gesammelt.
Pilze, Käfer und Blattläuse können der Buche schaden.

Standort / Verwendung / Pflege: 
Die Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea) ist vor allem ein Zierbaum und hat keinen volks- und forstwirtschaftlichen Wert.
Sie benötigt volle Sonne und einen nährstoffreichen, leicht kalkhaltigen, drainierten Boden. Sommerhitze verträgt sie nicht gut und ist gegen Bodentrockenheit sehr empfindlich.
Eine Anzucht aus Samen ist nicht schwer.
Die Blutbuche eignet sich wegen ihrer Größe als Solitärbaum in Parkanlagen, auf Friedhöfen. Als Heckenpflanze hält sie Wind ab und ist ein guter Sichtschutz.
Sie ist ein wichtiges Gestaltungselement und traumhafter Blickfang, auch im Botanischen Garten Wuppertal.

Text: Barbara Lawatsch  9/15

Fotos:  Dirk Derhof

Quellenangabe:    
Krüssmann, Gerd: Handbuch der Laubgehölze, Band II, Paul Parey in Berlin u. Hamburg, 1977

Bärtels, Andreas: Enzyklopädie der Gartengehölze, Eugen Ulmer, Stuttgart, 2001

http://www.baumschule-horstmann.de/shop/exec/product/55/2620/Blutbuche-Purpurea.htmlhttps://de.wikipedia.org/wiki/Blutbuche
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