Pflanze des Monats August 2013 – Fuchsschwanz
Botanischer Name: Amaranthus L.
Deutscher Name: Fuchsschwanz
Pflanzenfamilie: Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse)
Heimat / Geschichte:
Der Fuchsschwanz (Amaranthus L.) kommt in den Subtropen und Tropen aller Kontinente vor. Eine besonders große Artenvielfalt ist in Amerika vorhanden.
Er zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. In Mexiko wurden Samen des Fuchsschwanzes in etwa 9000 Jahre alten Gräbern gefunden.
Amaranthkörner waren bei den Azteken, Inkas, Mayas ein Hauptnahrungsmittel (Inkaweizen). Sie hatten bei ihnen auch eine religiöse Bedeutung. Im 16. Jahrhundert wurde der Anbau deshalb von den Spaniern verboten. Dadurch geriet der Nutzen der Pflanze für lange Zeit in Vergessenheit.
Die Gattung Amaranthus wurde 1753 von Carl von Linné in die Pflanzensystematik eingeordnet. Das griechische Wort „amarantos“ bedeutet soviel wie „unverwelklich“, „unsterblich“ und spielte in der griechischen Mythologie eine Rolle. Durch den roten, langen, herabhängenden Blütenstand kam die Pflanze zu dem deutschen Namen „Fuchsschwanz“.
Botanik:
Der Fuchsschwanz (Amaranthus L.) gehört innerhalb der Gattung Amaranthus mit etwa 60 Arten zur Familie der Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse).
Er ist ein einjähriges, aufrechtes oder niederliegendes Kraut mit einer Pfahlwurzel, verzweigten Stängeln und wechselständigen, langgestielten Laubblättern. Die Blüten sind sehr klein und stehen vielblütig, knäuelig oft in weichen überhängenden Scheinähren oder -trauben. Die Blütenblätter erscheinen weißlich, rötlich bis purpurrot. Es gibt auch den Begriff Amarantrot.
Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Die Blüten sind in der Regel zwittrig. Die kleinen linsenförmigen, meistens glänzend schwarzen Samen erinnern an Hirsekörner. Eine Pflanze kann 30000-60000 Samen entwickeln, die etwa 4 Jahre keimfähig bleiben.
Der Fuchsschwanz (Amaranthus L.) bleibt von Schneckenfraß verschont. Er kann aber von Blattläusen und Viren befallen werden.
Standort / Verwendung:
Der Fuchsschwanz (Amaranthus L.) hat wenig Ansprüche an den Boden. Volle Sonne, Kompostgaben, lehmig – humoser, feuchter Boden sind aber günstig.
Einige Fuchsschwanzarten werden als Getreide oder Gemüse verwertet. Der Fuchsschwanz gehört jedoch nicht zum Getreide, obwohl die Samen so aussehen und auch so verarbeitet werden. Er gilt aber als Getreideersatz, da er glutenfrei ist. Die Nahrungsmittelindustrie setzt ihn heute z.B. in der Baby- und Kindernahrung ein. Er ist auch eine wertvolle Zumischung in Brot, Gebäck oder Müsli mit seinem nussigen Geschmack.
Die Samen haben sogar einen höheren Eiweiß- und Mineralstoffgehalt als die meisten angebauten Getreidesorten. Auch Vögel freuen sich, wenn man ihnen einen reifen Blütenstand des Fuchsschwanzes in den Käfig hängt.
Als Kulturbegleitpflanze kamen etliche Fuchsschwanzarten in den letzten 200 Jahren aus Amerika zu uns. Aber auch in Europa geht die Nutzung des Fuchsschwanzes sehr früh als Nahrungs – und Heilpflanze bis in die Steinzeit zurück.
Neben den Samen wurden und werden die Blätter z. B. wie Spinat, Mangold oder als Salat ebenfalls verarbeitet. Sogar die Pfahlwurzel ist eßbar.
Die roten Farbstoffe der Pflanze wurden zum Färben in verschiedenen Bereichen verwendet. Der Garten – Fuchsschwanz (Amaranthus caudatus L.) ist eine auffallende Erscheinung, die wegen ihrer Attraktivität in Blumenbeeten oder Bauerngärten eine Bereicherung ist. Er eignet sich auch sehr gut als Schnittblume.
Im Botanischen Garten Wuppertal ist der Garten- Fuchsschwanz im Sommerblumenbeet zu finden.
Text: Barbara Lawatsch 7/13
Fotos: Prof. Dr. Manfred Brusten
Quellenangabe:
Encke, Fritz: Parey`s Blumengärtnerei, Band 1, Paul Parey in Berlin u. Hamburg,1958
Botanisches Institut Bonn: Dumont’s Große Pflanzenenzyklopädie, Band 1, DuMont, Köln, 1998
http://www.pflanzen-lexikon.com/Box/Amaranthus.html