Am Samstag, dem 01.Oktober 2022 fand im großen Glashaus des Botanischen Gartens der diesjährige Keramik-Workshop statt.
Die Kursleiterin Margrit Reiner stellte zum Thema „Naturformen als Vorbild“ für die Gestaltung verschiedene Techniken vor:
Die Blütenblätter für eine große Schale in Form einer Blüte z.B. wurden zunächst als Schablone aus Papier zugeschnitten. Aus einer dünn ausgewalzten Tonplatte wurden sie dann nach dieser Schablone ausgeschnitten und als Blüte im Kreis angeordnet. Wo Blütenblätter sich überlappen, muss der Ton gut angeritzt und mit Wasser besprüht werden, damit sich die Teile fest verbinden.
Hier entsteht ein märchenhaftes „Pilzhaus“ in einem aufbauenden Verfahren. Tonwülste werden aufeinander gefügt und zu einer „Wand“ verstrichen. Die Teilnehmerin hat das Haus mit Blättern, Schnecken, Eicheln und weiteren Formen dekoriert – da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Um einen Frosch anatomisch korrekt zu modellieren, lohnt sich ein Blick ins Fachbuch: Die einzelnen Körperteile werden modelliert und aneinandergefügt. Solch filigrane Formen erfordern viel Fingerspitzengefühl – die junge Teilnehmerin hat es gemeistert.
Dass es ganz viel Spaß macht, mit Ton zu bauen und zu experimentieren sieht man den beiden jüngsten Teilnehmerinnen an. Sie haben ihre Objekte mit farbigen Engoben bemalt.
Das Aufbauen einer Form aus einer Gipsschale heraus ist eine Technik, die es ermöglicht, größere Formen zu entwickeln. Wie stark die Oberflächengestaltung die Wirkung verändern kann, sieht man an der Königsfigur: Krone und Gewand wurden mit Ton-Schlicker bestrichen, so dass eine unregelmäßige Struktur entsteht.
Hier entstehen Kacheln mit verschiedenen Motiven aus der Natur. Die Teilnehmerin hat sie entweder mit einem Modellierholz eingeritzt oder als plastische Form aufmodelliert.
Naturformen als Vorbild – das ermöglicht eine riesige Bandbreite an Vorstellungen und Wünschen von einem selbst hergestellten Objekt. Ob märchenhaft-phantastisch, abstrahiert oder detailgenau nachempfunden – alles ist möglich. Es ist immer wieder eine Herausforderung, die jeweils passende Technik zu finden – und manchmal auch, in einem „Missgeschick“ das Besondere zu entdecken.
Es war ein wirklich entspannter und heiterer, aber trotzdem ganz konzentrierter Workshop-Tag.
Die Werke kommen nun in den Brennofen und am Samstag, den 10. Dezember 2022 trifft sich der Kurs erneut. Die gebrannten Werke können dann von den Teilnehmern mit nach Hause genommen werden.
Text und Fotos: Margrit Reiner